Newsletter Tauben August 2013

Jungtaubenprobleme
Den Artikel über Juntaubenprobleme vom letzten Monat lieferte eine Anzahl an Reaktionen. Diese variierten von äusserst positiv bis sehr negativ. Letzteres weise ich vor allem daran zu dass der Newsletter meist auf das vorbeugende Vorgehen gerichtet war. Bei viele Züchter hatten dies total keinen Nutzen mehr in dem Moment, weil der Schaden schon gelitten war. Viele Züchter machten Meldung von grosse Verluste bei den Juntauben. Aber es gab auch einen Züchter der das vorbeugende Verfahren einfach quatsch fand. Einfach Antiobiotika reinschmeissen wenn es ausbricht un dann sehen wie weit wir kommen war mehr oder weniger seine Sicht. Vorbeugend zu handeln fand er nur schei.....
So eine Argumentation finde ich schade. Denn wie wir alle feststellen haben können sieht es danach aus dass diese Problematik jedes Jahr zunimmt. Ich denke das wir gerade kollektiv mittels vorbeugendes Verfahren versuchen müssen den Infektionsdruck bei den Jungtauben so niedrig wie möglich zu halten. Die Frustrationen über den Verlusten wie die jetzt vielerorts zunehmen lügen ja nicht. Alles in allem gab es genug Gründe um ein Paar der Reaktionen und Fragen in einen Folgenewsletter zu erläutern.
Manche negative Reaktionen von Züchter kann ich mir ja vorstellen. Wenn man mitten in den Problemen mit der Jungtaubenkrankheit sitzt und dann im Newsletter liest dass vorbeugende Massnahmen wichtig sind um den Schaden ein zu schränken ist bitter. Dan liest man lieber dass es noch Medikamente gibt die im Handumdrehen das Problemen lösen können. Bei Probleme ist auch noch mit eine Kur mit gute Medikamente und die benötigte Unterstützung der Schaden ein zu schränken. Aber genau wie die Grippe bei dem Mensch braucht der Körper danach trotzdem Zeit um die Kondition wieder auf zu bauen. Die Leistungen sind meistens dann auch weniger gut als ohne allem durchstandener Elend der Jungtaubenkrankheit.
Ich schreibe im überstehenden Absatz dass es noch Medikamente gibt die im Falle eines Ausbruchs der Jungtaubenkrankheit helfen können. Jedoch ist inzwischen in Nachfolge der Sitation bei Milchvieh und Fleischvieh in den Niederlanden ein Gesetz krachtens geworden ist das die Möglichkeiten von Tierärzten um selber für bestimmte Antibiotika zu wählen drastisch einschränkt. Inzwischen ist auch ausser der Landwirtschaft die Rede von erste, zweite und dritte wahl Mittel. Antibiotika die zur zweiten Wahl gehören ist zum Beispiel Amoxicillin mit Clavulansäure. Und ein Mittel das inzwischen zur dritten Wahl geworden ist, ist Enrofloxacin, besser bekannt als Baytril. Von Tierärzte wird erwartet um Erkrankungen bevorzugt zu behandeln mit erste wahl Mittel wie Trimsulfa. Erst wenn eine Bakteriologische Untersuchung und einen Resistenztest (Antibiogram) die Notwendigkeit vom Einsatz eines zweite wahl Mittels ausgewiesen hat darf dies benutzt werden. Das Verschreiben von dritte wahl Mittel wie Baytril sollte nach Erwartung mit grosser zurückhaltung gemacht werden. Für Tierärzte wird das machen von bakteriologische Untersuchungen dann auch eher Notwendigkeit als Unverbindlichkeit um beweisen zu können dass er oder sie konform das Gesetz arbeitet. Praktisch liefert das eine oder andere Probleme. Die Praxis lehrt uns dass nicht immer das gleiche Mittel der beste Effekt hat bei der Behandlung von sekundäire Infektionen bei der Jungtaubenkrankheit. Es kommt vor dass Trimsulfa (erste wahl Mittel) zum Beispiel keine Wirkung zeigt. Dann muss ein anderes Mittel verschrieben werden können. Wir haben jedoch das Problem dass die Jungtaubenkrankheit auftritt kurz vor oder während der Anfang der Jungtaubensaison. Warten auf ein Ergebnis der Bakteriologie, um eine andere Therapie anfangen zu können, ist das letzte das einen Züchter mit Probleme dann will.
Infolge der Regelgebung haben wir uns diese Jahr dann auch dafür entschlossen um erstmals eine Art von Datenbank an zu legen mittels bakteriologischer Untersuchung der Mittel die an einem bestimmten Moment die beste Wirkung zeigen. Die tägliche Praxis wird zeigen müssen ob dies ein Bild geben kann von der Empfindlichkeit der gefundenen (meist E. Coli-) Bakterien bei den erkrankten Tauben. Hoffentlich auf diese Weise doch schnell und adäquat eingegriffen werden sobald die Rede ist von einem Ausbruch ohne dass ein ganzer Jungtaubenbestand das Opfer wird und der betreffende Züchter seine Spielsaison daliegen sieht.
Nach Lesung des Überstehendes darf es deutlich sein dass es mehrere Gründe gibt weshalb ein vorbeugendes Verfahren des Jungtaubenproblems immer wichtiger wird. Wir werden es zusammen machen müssen.
Ein anderer Züchter war ganz sicher. Wenn die Krankheit ausbricht hört er einfach auf und spielt er die Tauben erst wieder bei den Spätjungen. Rein medisch gesehen ist das eine gute handelsweise. Wenn ich einen Züchter treffe der getroffen ist von einer heftigen Herpesinfektion rate ich auch um die Tauben ausheilen zu lassen und erst wieder bei den Spätjungen zu spielen. In dem Fall
ist die Krankheit durchstanden und das Risiko auf Verlüste bei diesen Jungen viel geringer. Möchte man doch erzwingen wollen und die Tauben spielen dann ist das Risiko gross dass viele Jungtauben hinter bleiben obwohl sie kugelrung eingekorbt waren. Viele Tauben die diese Infektion durchstehen zeigen kaum Symptome aber brechen ein wen sie in den Körben kommen durch die Stresssituation.
Wo der Gesetsgeber die Benutzung von Antibiotika beschränken will zum Schutz der Volksgesundheit, wird klar sein dass vorbeugend kuren mit Antibiotika, wie im Taubensport nicht fremd ist, irgendwann als ‘eine Sünde’ gesehen wird. Tierärzte werden angesprochen werden auf ihre Verantwortlichkeit und werden zeigen müssen dass der Gebrauch von bestimmte Mittel notwendig war. Dass das unvermeidlich einfluss hat auf dem Gebrauch von bestimmte Medikamente darf deutlich sein. Schon jetzt ist oft schon die Rede von Unverständnis bei den Züchtern wenn versucht wird das eine oder andere zu erklären. Die böse Reaktionen sind nicht selten. Meine Assistentinnen müssen oft dafür büssen wenn sie versuchen es zu erklären alsob Unwille im Spiel sei.
Wieder ein anderer Züchter fragte sich wieso die Jungtauben innerhalb von einigen Stunden starben wenn sie infiziert waren. Nun, das Sterben ist vor allem zu zu weisen an die Blutvergiftung die im Folge der Infektion auftritt. Im Moment das man signalisiert dass die Jungen krank sind ist es fast zu spät in manchen Fällen. Das ist auch die Änderung im Bild das wir sehen. Früher waren die Todesfälle bei der Jungtaubenkrankheit nicht so vielfältig als wie sie heutzutage vorkommen zu scheinen. Auch fragte dieser Züchter sich wieso es scheint alsob die ältere Jungtauben weniger Probleme damit haben.
Die Antwort auf diese Frage habe ich im letzten Artikel schon mehr oder weniger behandelt. Die Entwicklung des Immunsystems der Tauben braucht Zeit. Die Jungtauben durchgehen verschiedene Kinderkrankheiten, oft ohne klinische Erscheinungen. Je mehr der Abwehrorgan sich weiter entwickelt, desto besser bestand wird er sein gegen Infektionen. auch die sekundaire Infektionen bei virale Infektionen wie dem Adenovirus. Die Gruppe jüngere Tauben ist oft noch nict so weit und wird als erster dafür büssen müssen. Durch die starte Erhöhung des Infektionsdrucks die dadurch stattfindet kommt der Moment das auch der noch nicht vollständig entwickelte Abwerorgan der älteren Jungtauben nicht ausreicht. Dann können auch diese befallen werden. Die Praxis lehrt uns dass diese Tiere dann meistens nicht soweit zurückfallen als ihre jüngere Artgenossen.
Vor allem der Adenovirus ist stark Saisongebunden und Stressfaktoren spielen dabei eine Rolle. Verdunkeln der Jungtauben, Trainingskörbe usw sind alles Stressfaktoren für diese junge Tauben. Einen heiterem blauen Himmel mit Ostwind ist auch nicht ideal für Jungtauben. Latent anwesende Viren ergreifen durch die Abnahme der Abwehr durch Stress ihre Chance und sorgen für den Ausbruch der Krankheit, die sich dann wie ein laufendes Feuer durch die
Trainingskörbe verbreitet. Tauben die die eine Woche nog gut heimkamen versagen eine Woche später total und bleiben massal hinter. Wir werden versuchen müssen die Stressfaktoren soviel wie möglich beherrschen zu lernen. So gibt es Züchter die sich die Trainingskörben anschaffen um die Tauben schon früh zu lernen dass sie kein Grund zu Stress sind.
Ein anderer reizender Faktor ist das zusammensetzen von verschiedenen Altersgruppen. Oft bricht danach die Infektion aus.
Es wurde auch noch eine Frage gestellt ob Schimmel eine Rolle spielen bei der Jungtaubenkrankheit. Ich weiss dass es Kollegen gibt die viele Probleme zuschreiben an die vermeintliche Anwesenheit von Schimmel. Vor allem Candida Albicans. In den Neunziger Jahren schrieb ich schon Artikel über die Möglichkeit dass dieser Hefe erscheinungen von Müdigkeit und Formverlust geben kann. Forschung hat erwiesen dass dieser Hefe nicht so oft Probleme verursacht als man uns glauben lassen will. Wann sehen wir es? Bei frequenter (unnötiger) Benutzung von Antibiotika. Aber auch wenn die Abwehr der Tauben durch andere Infektionen oder anderwegs geschwächt ist. In dem Moment das einen Tierarzt spricht von Kropfschimmel und ähnliches kann man davon ausgehen dass es die Abwehr der Tauben nicht so gut geht. Bony SGR wobei auf Niederländisch die S die G und die R stehen für Schimmel Wachstum (Groei) Reduktion spielte sich schon seit der Entwicklung ein um die Hefen und Schimmel keine Chance zu geben durch unter Anderem die Abwehr zu steigern. Aber auch ein Mittel wie Lugol hat einen Schimmeltötenden Effekt durch das enthaltene Jod. Lugol ist auch ein Bestandteil vom Sambuccaplus.
Die Unterstützung der Abwehr ist nicht in allen Fällen seligmachend aber kann zu einer Sitation führen wobei die Tauben noch ausreichend reagieren können auf erste wahl Mittel. So können wir zusammen dazu beitragen um der Gebrauch von zweite wahl Mittel, was die Regierung wünscht im Interesse der Volksgesundheit, zu beschränken.
Der Gebrauch von Immunoproteine kann auch beitragen zu einer Beschränkung des Infektionsdruck der Jungtaubenkrankheiten. Auch hierdurch kann der Gebrauch von Antibiotika zurückgedrängt werden. Mehrere Produzente von Ergänzungsmittel für Tauben haben diese spezielle Eiweisse in ihr Sortiment. Bony Farma bringt sie auf dem Markt unter den Namen Jungtierfpulver. Diese Art von Produkte enthalten alle keine Antibiotika aber Eiweisse die sich an den Krankheitserregern binden können wodurch diese unschädlich gemacht werden.
Viel Erfolg,
Peter Boskamp