Newsletters 2007

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Bevor ich auf einige Untersuchungen eingehe, möchte ich einige Bemerkungen machen um das im Taubensport weit verbreitete schwarz/weiss-Denken etwas zu nuancieren.

In den mehr als 25 Jahren in denen ich mich als Praktikus in der Tier- und Taubenheilunde bewege ist es mir oft aufgefallen dass mancher Liebhaber ein Promblem(chen) bei seine Tauben begegnet und darum sich bei seinem Tierarzt "schnell mal ein Püderchen" dagegen holt. Dann macht man das Kürchen auch schnell mal und ist fertig damit. Jedenfalls wird so noch häufig gedacht.
Der praktische Alltag ist aber oft komplizierter.
Die Ergebnisse bei den Wettflügen liegen zo eng beisammen dat die kleinste oder die geringste Abweichung bei den Tauben schon ausreicht um "aus der Liste zu gehen".
Oft reicht "ein schnelles Kürchen machen" nicht mehr. Sicher nicht wenn das zu bekämpfende Übel nur ein Auswuchs einer ernsten (aber: verborgene) Krankheit ist. Nehmen wir als Beispiel: die Gelb-Infektion. Diese ist leicht feststellbar.
Es gibt auch Kuren dagegen, aber oft erholen sich die Tauben nicht genügend.
Es ist dann gut möglich dass dann doch eine andere Erkrankung dahinter steckt: wie der Ornithose-Komplex. Gleichartige Fälle können hervortreten bei verborgene Paratyfus-Infektionen und Staphylococcen-Infektionen.

Dieser Newsletter richtet sich darum vorallem an die Liebhaber die in diesem Jahr oder vielleicht schon seit mehreren Jahren hintereinander zu schaffen haben mit enttäuschende Leistungen, auch wenn sie gute Tauben haben und wenn auch die Verlüftung (kontrolliert) in Ordnung befunden ist.
In diesen Fällen ist es wahrscheinlich angebracht um die kommende ruhige Zeit der Mauser und Zucht zu benutzen um einiges in Ordnung zu bringen.

Wenn die Saison redlich bis gut verlaufen ist kann an dem Ende der Saison, als Vorbereitung auf die Mauser, eine gute Gelbkur ausreichend sein. Diese Kur kann wäherend 6-8 Tagen über dem Futter gegeben werden, womit wir dafür sorgen dass die Tauben während der Mauser nicht von dieser Infektion gestört werden. Wir empfehlen als Anfang vor der Mauser eine Kur mit einem guten Kräutertee, während einer Woche, um den Körper zu helfen sich zu entgiften. Danach kann, abwechselnd, ein Mauser-Vitamin gegeben werden und Bonichol, Sedochol oder Biochol. Diese Produkte enthalten, genau wie die Mauser-Vitamine, schwäfelhaltige Aminosäuren die nötig sind für eine gute Federformung.
Unser Leitfaden in der Begleitung ist und bleibt unser Boni-SGR dass, während der Mauser, zwei Mal pro Woche in dem Trinkwasser verabreicht werden kann.
Auch wird während der Mauser B.M.T. oft angewendet und auch sollte für die Anwendug von Probiotica einen Platz eingeräumt werden..
Auf die Verabreichung einer Paratyfuskur während oder nach der Mauser werde ich später in diesem Newsletter eingehen.
Selbstverständlich sollte man die Tauben sich ausgiebig baden lassen, mit oder ohne Badesalz oder Taubensäure (2 ml pro Bad) und ferner während der Mauser die Tauben nicht zu schwer füttern.

Aber was ist zu tun wenn die Leistungen enttäuscht haben, weil die Tauben während den Flügen immer unter die unterschiedlichsten Kränklichkeiten zu leiden hatten und des öfteren ein medizinisches Eingreifen erforderlich war?
In diesen Fällen kann es vernünftig sein um die Tauben einmal gründlich untersuchen zu lassen.
Es gibt Liebhaber die schon während den Flügen um eine weitgehende Untersuchung (Tiefe Untersuchung) fragen, weil die Tauben garnicht kommen wollen, aber zugleich auch fragen ob dann auch ein normales Spielen möglich sein wird.
Das ist natürlich schon möglich, aber dann kann keine Rede sein von einen ausgewogener Anpack auf Grund eines durchdachten Plans, denn dafür gibt es dann keine ausreichende Zeit.
Während der Mauserzeit ist dass natürlich besser möglich, weil in diese Zeit die Tauben meistenfalls keine Medikamente zugeführt bekommen (im Gegensatz zu der Flugsaison) wodurch auch die Feststellung von verursachende Krankheitserreger eindeutiger sein kann.

Was ist in diese Periode ein gutes Vorgehen?
Wenn die Tauben mehr als einen Monat lang keine Medikamenten bekommen haben kann eine Kotprobe aus an fünf Tagen gesammelten und gemischten Kot kontrolliert werden auf die Anwesentheit von Salmonella, wobei dann natürlich auch geachtet wird auf die Anwesentheit von Coccidiose und Würmer.
Weiter können die Tauben noch untersucht werden:
bakteriologisch auf mogliche Luftwege-Infektionen, Chlamydiën, Gelb, usw.
Der Nachweis der Chlamydiën kann geschehen durch eine Stamp-kolorierung oder durch (ziemlich kostspielige!) IFT-untersuchung in Laboren.
Anschliessende klinische Untersuchung kann verborgene Luftwege-Infektionen ans Licht bringen.

Mit Abstriche der Cloaca und des Kropfes können durch spezielle Zuchtmedia eine Infektion mit Candida Albicans ermittelt werden.
Wenn es Probleme gibt die schon länger bestehen dann kan es sinnvoll sein um Tauben die geräumt werden weil sie unbefriedigend waren zur Sektion an zu bieten. Damit können verschiedene verborgene Krankheiten aufgespürt werden,
zum Beispiel Paratyfus, aber auch Staphylococcen und andere Infektionen. Sollte es notwendig sein kann (in Absprache mit dem Liebhaber) die Mitwirkung von spezialisierten Laboren eingerufen werden um mögliche virale Infektionen (Herpes-, Paramyxo-, Circovirus) entweder aus zu schliessen oder nachweisen zu können.
Die Befunde der klinischen, bakteriologischen, mycologischen und/oder viralen Untersuchungen, und der eventuellen Sezierungen können umgesetzt werden in einen Vorgangs-Plan mit dem Ziel um die erkannten Probleme tatsächlich zu lösen.
Hierbei ist es notwendig um zu beginnen met der Erhöhung von dem natürlichen Widerstand der Tauben neben der eventuellen Anwendung von gezielte Medikation.

Zu das blinde kuren gegen Paratyfus im Herbst möchte ich noch zusätzlich das folgende bemerken:
Diese Kur wird von vielen Liebhabern angewendet mit den unterschiedlichsten Mitteln: Trimsulfa, Para-stop, Para-S-flüssig, Bony-Jodi, usw.. Man sollte hierbei aber stets darauf bedacht sein dass das kuren gegen Paratyfus nur eine Wirkungsdauer von ungefähr einen Monat hat.
Das Ausscheiden der Salmonella-Bakterië durch Träger dieser Microbe wird also nur kurzweilig unterdrückt.
Hierüber bleiben leider grosse Irrtümer bestehen. Sehr regelmässig höre ich Liebhaber sich laut fragen wie das möglich ist wenn wir bei ihren Tauben wieder mal Paratyfus festgestellt haben. Man hat ja doch im Herbst gekurt?
Um ein Paratyfus-Problem (Ausscheider) langzeitig zu lösen kommt man nicht ohne Impfungen herum. Selbstverständlich sollte das impfen sachkundig un planmässig durchgeführt werden.

Bei länger bestehende Probleme ist eine gründliche Untersuchung im Herbst die Grundlage für einen zufrieden stellender Start in der nächsten Saison erreichen zu können.
Als Stimulanz für mehr Untersuchung auf Anwesentheit von Salmonella bieten wir die Liebhaber an um uns vom 1. September bis 1. Dezember Kotproben zur Untersuchung zu zu schicken gegen ein stark reduzierter Tarif: pro Kotprobe berechnen wir nur € 7,50 !
Bei dieser Untersuchung achten wir nicht nur auf die Anwesentheit von Coccidiose und Würmer, auch wird eine Kotzucht gemacht um Paratyfus feststellen zu können.
Als Anhang finden Sie ein Einsendungsformular für diese Untersuchung.

Mit freundlichen Grüssen,
Peter Boskamp, Tierarzt.

In mein Buch "Zurück zur Basis" habe ich in einem Kapittel das Circo-Virus bei Tauben beschrieben, aber ich merke in der Praxis das dieses Virus für viele Taubenliebhaber doch noch immer ein grosser Unbekannter ist.
Das sollte nicht so sein, denn dieser Virus könnte vielleicht ganz gut ein Wegbereiter sein für andere infektionen die sich bei den Tauben breit machen, sowohl auch andere Viren, aber auch Bakteriën und Protozoën.

Explosion in der Pulverkammer

Seit der Untersuchung der Firma Fort Dodge ist es deutlich dass das Circo-virus weit verbreitet ist unter den jungen Tauben. Das Virus greift bei jungen Tauben die sgn. Bursa von Fabricius an. Das ist ein kleines Organ dass sich in der Nähe der Cloaca der Taube befindet. Dieses kleine Organ kann man vergleichen mit der Pulverkammer von einem historischen Kriegschiff: der Raum wo das Schiesspulver gelagert wird solange die Geschütze nicht eingesetzt werden.

 

Explosion in der Pulverkammer

Seit der Untersuchung der Firma Fort Dodge ist es deutlich dass das Circo-virus weit verbreitet ist unter den jungen Tauben. Das Virus greift bei jungen Tauben die sgn. Bursa von Fabricius an. Das ist ein kleines Organ dass sich in der Nähe der Cloaca der Taube befindet. Dieses kleine Organ kann man vergleichen mit der Pulverkammer von einem historischen Kriegschiff: der Raum wo das Schiesspulver gelagert wird solange die Geschütze nicht eingesetzt werden.  


Die Bursa von Fabricius ist das Organ von dem andere Abwehrorgane ihre Abwehrzellen bekommen. In den ersten Lebensmonaten einer Taube ist diese Bursa ein überaus wichtiges Organ. In diesen ersten (etwa) vier Monaten sind die junge Tauben am gefühligsten für eine Infektion von diesem Virus. Das kann aber auch vorkommen bis die Tauben etwa ein Jahr alt sind.Diese Infektion kann in jeder Jahreszeit auftreten, im Gegensatz zu Inkfektionen von dem Adeno-virus, die wir hauptsächlich im Frühling und im Anfang des Sommers sehen.

Es muss noch sehr viel Forschung betrieben werden nach der Art wie sich dieser Virus unter die Tauben verbreitet. Betrachtet man das Ausmass der Verbreitung unter jungen Tauben und die Folgen die dass auf die Gesundheit der Tiere hat, ist es zu hoffen dass diese Forschung bald aufgegriffen wird, sodass auch schnell ein Impfstoff gegen diesem Virus entwickelt werden kann.Die Infektion kann über das Ei stattfinden, aber auch über Exkremente (Kot). Angenommen wird dass der Virus in die Atemorgane der älteren Tauben überleben kann, wodurch ein einmal infektierter Schlag auch infektiert bleibt.

Man hat den Virus feststellen können in verschiedene Organe der Taube, nicht nur in die Bursa von Fabricius sondern auch in der Leber, die Nieren, das Gehirn, Kropf und Darm. Bei histologischer Untersuchung (von Gewebe-Schnittproben unter dem Mikroskop) zeigten sich bei diese Organe keine Abweichungen. Die Folgen dieser Infektion sind dann auch keine direkten Abweichungen in angegriffene Organe, aber einen direkter Angriff auf dem gesammten Abwehrapparat, wodurch der Widerstand gegen Infektionen abnimmt (Immuno-suppression).

Man kann es sich leicht vorstellen dass die Folgen einer Infektion grösser sein werden wenn die Tauben jünger sind, denn: bei jungen Tauben ist der Abwehrapparat noch nicht zu vollständigen Entwicklung gekommen. Wenn dann einen Angriff auf der Bursa von Fabricius auftritt werden die Folgen davon grösser sein, je nachdem die Entwicklung dieses Abwehrorgans noch stattfinden muss. Vergleichen Sie es mit einer Explosion der obengenannten Pulverkammer: solange wie noch kein Schiesspulver nach den Geschützen gebracht wurde wird bei einer Explosion in diesem Raum der Schaden grösser sein und geht mehr Schiesspulver verloren, womit man weniger Mittel zur Verfügung hat um sich gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Wenn schon mehr Schiesspulver (und lesen Sie jetzt in diesem Zusammenhang hier: Abwehrzellen) schon bei den Geschützen (= die andere Abwehrorgane) bereit liegt, sind die Folgen eines Anschlags auf die Pulverkammer weniger dramatisch.

Also: je nachdem die Jungtauben aufwachsen können ohne angegriffen zu werden von dem Virus, um so mehr haben sie die Chance diese Infektion überleben zu könnnen.

Bei Tauben die mit diesem Virus infektiert wurden ist die Reaktion des Abwehrorgans auf die Eindringlinge ungenügend. Kleine Infektionen, worüber das Abwehrorgan unter normalen Umstände nur lächeln würde, können sich in dieser Situation lebensbedrohend auswirken.
Ein gutes Beispiel ist in diesem Zusammenhang die Paramyxo-Impfung.
Es hat sich gezeigt dass Tauben die geïmpft wurden bevor sie mit dem Circo-virus in Berührung kommen eine normale Abwehr-Reaktion gegen diesem Paramyxo-Virus aufbauen können. Diese Tauben werden dann bei einer Infektion-im-Feld von einen "wilden" Virus nicht erkranken. Jedoch werden Tauben die mit diesem Circo-Virus infektiert wurden bevor sie geïmpft wurden keine gute Abwehr-Antwort auf dem Impfstoff geben können und sind dann auch nur weniger oder nicht geschützt gegen den Feld-Virus. In der Klinik sehen wir immer öfter Tauben die Erscheinungsbilder einer Paramyxo-Infektion zeigen, obwohl sie geïmpft sind, mit dem richtigen Impfstoff und aud die richtige Weise. besmetting vertonen ook al zijn ze goed geImpfstoffeerd met de juiste entstof op de juiste manier.
Also ausreichend Gründe um zu empfehlen um die Tauben im jungen Alter gegen Paramyxo zu impfen.

So wie das hieroben beschriebene Beispiel von dem Paramyxo-Impfstoff deutlich zeigt wird es für Tauben die infektiert sind mit dem Circo-Virus mehr oder weniger unmöglich sein um sich zu Wehr zu setzen gegen Eindringlinge.
Die Praxis zeigt leider auch dass andere Infektionen, die vor ein paar Jahren nur wenig Probleme machten, jetzt grosse Verluste unter junge Tauben verursachen.

Ein Beispiel hiervon ist der Herpes-Virus. Satte 50% der Tauben hat Abwehrstoffe gegen diese Krankheit im Blut. Früher nannte man diese Erkrankung auch schmälernd "das Fliesschen" bei junge Tauben. Es hat ja nicht so viel zu bedeuten. Aber in den letzten Jahren sehen wir immer mehr Gruppen Tauben die grössere klinische Beschwerden bekommen von einer Infektion mit dem Herpes-Virus. Bei den Flügen können dann plötzlich mehrere junge Tauben ihren Weg nach Hause nicht mehr zurückfinden.
Auch der Adeno-Virus, eine Infektion die vor Jahren nach einem mehr oder weniger bekannten Muster verlief, zeigt sich jetzt zunehmend mit ein unvorhersehbarem Verlauf.
Man vermutet dass in der Praxis auch hier der Circo-Virus dahinter stecken könnte und eine gute Abwehr-Reaktion der Tauben auf diese Infektion erschwert. Bei ältere Tauben sieht man das die Folgen einer Infeltion mit dem Circo-virus kleiner werden, weil ihr Abwehrorgan kräftiger entwickelt is.
Wir sollten darum dafür sorgen dass wir Alles machen um die Entwicklung des Abwehrorgans sovie wie möglich zu unterstützen und zu stimulieren, denn gegen Viren-Infektionen stehen so gut wie keine kommerziell machbare Medikamente verfügbar. Der Nachdruck muss darum auf Prevention gelegt werden, solange noch kein Impfstoff gegen diese Krankheit gibt.
Auch aus diesem Grund empgehlen wir bei junge Tauben eine geregelte Anwendung von Bony-SGR um die Entwicklung der Abwehrorgane so viel wie möglich zu unterstützen.

Symptome
Wie schon bemerkt wurde der Virus festgestellt in histologisch normale Gewebe. Das bedeutet in der Praxis dass der Virus selbst wenig spezifische Krankheitserscheinungen hervor ruft.
Bei junge (bis zu 4 Monate) Tauben können manchmal Symptome auftreten die eine Folge von einer Infektion mit dem Circo-Virus sein können. Solche Erscheinungen sind (u.A.): unlust zum fliegen, Abmagerung, Durchfall und Luftwegeprobleme.
Man sollte sich aber realisieren dass das keine spezifische Symptome für diese Kramkheit sind, denn dieselben Symptome sind wahrnehmbar bei Infektionen mit Herpes- , Paramyxo- oder Adeno-Viren, auch bei bakteriëlle Infektionen wie  E.-Coli und Salmonella und viele andere Infektionen.
Man sollte sich realisieren dass wenn die Reaktion auf eine eingeleitete Behandlung der letzt-genannten Infektionen nur mässig ist, dass dann auch eine andere Ursache dahinter stecken kann, nämlich der Circo-Virus.

Wir dürfen den Circo-virus nicht vergleichen mit dem AIDS-Virus, obwohl die Folgen der Infektion sich gleichen, weil der Abwehrapparat lahm gelegt wird.
Andere Infektionen, Schimmel, Viren, Bakteriënen, Protozoën, usw. bekommen sozusagen freies Spiel um vernichtend zu zu schlagen im Körper der Taube.
Die Infektionen mit dem Circo-Virus selbst verlaufen meistenfalls subklinisch, sie verursachen nur wenig bis keine Symptome. Dieser Virus öffnet aber alle Türen für andere Infektionen.

Diagnose
Die Diagnose einer Infektion mit dem Circo-virus kann erfolgen durch das anfertigen von Gewebe-Schnitte aus der Bursa von Fabricius. In diese Schnitte können Einschluss-Körperchen in Abwehrzellen angetroffen werden, besonders in sgn. Macrofagen, ferner fällt ein Defizit an Lymfocyten in den Schnittproben auf.
Auch ist es möglich um unter Anwendung der PCR-Technik DNA-Material vom Virus im Blut der jungen Vögel nach zu weisen wenn die Tiere infektiert sind.
Es spricht von selbst, dass diese Untersuchungen in der Praxis nicht Routinemäsig ausgefürt werden. Es bestehen nicht nur nur wenige Laboratoriën die diese Untersuchungen ausführen können und auch die Kosten solcher Untersuchungen sind nich unbeträchtlich.

Das feststellen einer Infektion mit dem Circo-virus bringt eine Elimination der Viren nicht in Reichweite, denn es gibt hiergegen keine Medikamente und auch kein Impfstoff.
Vorläufig kann man darum auch nur versuchen um durch Massnahmen die den Widerstand der Tauben auf ein so hoch wie mögliches Niveau bringen die Folgen einer Infektion mit diesem Virus zo viel wie möglich zu beschränken.

Diese Massnahmen sollten eingebettet sein in ein abgewogenes preventiv- und untersuchungs-Schema vor, während und nach der Flugsaison in dem Versuch die schädliche Folgen einer Infektion miet Circo-Virus so viel wie möglich ein zu schränken.

Interessiert gewordene Leser empfehle ich in diesem Rahmen gerne mein Buch "Zurück zur Basis" als weiteren Lesestoff, weil ich darin meine Überlegungen um den Widerstand von Tauben so hoch wie möglich zu halten weiter ausgeführt habe.

In einem nächsten Newsletter werde ich näher eingehen auf die Möglichkeiten von (preventive) Untersuchungen.

Mit freundlichen Grüssen,

Peter Boskamp, Tierenarzt.

Synergie



Mich wurde in letzter Zeit öfter gebeten den Begriff "Synergie" näher zu erklären.
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet buchstäblich: das zusammenwirken von verschiedene Faktoren oder Organe für ein gemeinschaftliches Ziel oder gemeinschaftliche Leistung.
In einen vorigen Newsletter habe ich Synergie auch schon mal genannt.
Wenn wir jetzt als Beispiel nehmen: der Ornithosecomplex bei Tauben, dann sprechen wir über eine Krankheit die verursacht wird durch mehrere Agentia, also: mehrere Krankheitserreger.
In der Tierheilkunde besteht das Bestreben um so wenig wie möglich Antibiotica anzuwenden, um damit daran bei zu tragen das Krankheitserreger so wenig wie möglich Resistent werden können für die angewendeten Antibiotica.
Vorzugsweise werden dabei die sogenannten Schmalspectrum-Mitteln engesetzt, das sind Antibiotica die wirksam sind gegen ein beschränkte Anzahl Bakteriën, womit vermieden wird das auch zuviele der guten Bakteriën von dem eingesetzten Mittel geschädigt werden.
Aus Untersuchungen bei Menschen ist nämlich fesstgestellt worden dass eine gehörige Antibioticumkur bis zu  90% der Darmflora zerstören kann!

In den Fällen wobei Rede ist von einer genauestens fesstgestellte Ansteckung, also: wobei auch ein sgn. "antibiogram" gemacht wurde (antibiogram = ein Test wobei untersucht wird für welches Antibioticum die isolierte krankmachende Bakterië am stärksten gefühlig ist), kann indertat bevorzugt ein Schmalspectrum-Mittel eingesetzt werden. Denn: wenn die guten Bakteriën im Darm nicht auch zerstört werden, wird die Darmflora funktionieren bleiben können, womit erreicht werden kann dass nur eine geringer oder kein Angriff der Form stattfinden kann.
Hiermit wird jetzt wohl auch deutlich sein, dass während und nach die Verabreichung einer Antibioticumkur die Anwendung von sgn. "Probiotica" (= gute Darmbakteriën) kein überflüssiger Luxus zu sein braucht, wenn man die Form der Tauben so wenig wie möglich abnehmen sehen möchte.
Der Taubensport ist mehr und mehr ein Sport geworden in dem es um die Details geht die bestimmen werden ob man Spitzenpreise erreichen kann oder nicht.
Die Anwendung von Probiotica während und nach einer Antibioticumkur ist so ein Detail dass einen positiven Einfluss haben kann.

Obwohl ich der Meinung bin dass wir so gezielt möglich handeln sollten bei dem Einsatz von Antibiotica und dabei vorzugsweise auch Mass-arbeit anwenden sollten, ist der gerade der Ornithosecomplex so eine bekannte Ausnahme der Regel.

Wie schon gesagt ist der Ornithosecomplex eine Sammlung von krankmachende Agentia die die Lugtwege der Tauben angreifen können.
In Falle von Paratyfus haben wir es zu tun mit nur einen Agens: die Salmonella typhymurium var. Copenhagen, aber bei dem Ornithosecomplex begegnen wir eine manchmal sehr bunte Sammlung von Krankheitserreger.
Theoretisch ist es dann nett wenn es gelingt um den Haupterreger isolieen zu können (wenn das mal praktisch schon gelingt bei augenscheinlich gesunden Tauben!) um bestimmen zu können welches Antibioticum gezielt gegen diesen Erreger eingesetzt werden kann. Praktisch ist dass jedoch nicht so leicht.
Wenn wir so verfahren wollen, dann müssen die Tauben mehrere Wochen lang zuhause gehalten werden, weil dann zwar der wichtigste Krankheitserreger angegriffen worden ist, aber die andere Mitverursacher des Ornithosecomplex noch in Ruhe gelassen wurden. Die Logik der Krankheitswissenschaft ist ja dass die eigene Abwehr im Körper vom Patienten dann selber kurzen Prozess mit die andere Erreger macht und so eine weitergehende Erholung stattfinden kann.
Würde ich diesen Vorschlag, während der Flugsaison, an Liebhaber machen dann vermute ich dass die mich schon freundlich zunicken würden, aber sich fragen würden was ich für einer bin.
Kurz und gut: während den Flügen strandet dieses Verfahren in nur gutgemeinte
Absichten.

Praktisch möchte ein Liebhaber, nicht zu Unrecht, dass die Tauben so schnell wie möglich erlöst werden vom vollständigen Ornithosecomplex, wodurch sie auch wieder zurück in Form kommen und machen können wofür er sie vornämlich auch hält: Preise einfliegen.

Dies ist auch der Grund dafür dass manche Tierärzte bei der Behandlung vom Ornithosecomplex "Breitspectrum"-Antibiotica einsetzen. Oft werden darum auch: Doxycycline, Suanovil, Tylan, Baytril usw. eingsetzt, alles Mittel die einen gehörigen Teil des Ornithosecomplex bekämpfen.
Der Einsatz dieser einfach-Mitteln hat aber zur Folge dass nach einigen Wochen die Liebhaber wieder in der Klinik erscheinen weil die erzielte Resultate dieser Mitteln doch enttäuscht haben und die eingeflogenen Preise auch.

Und dann kommt der Begriff "Synergie" um die Ecke. In Bezug auf dem Ornithosecomplex wird hiermit gemeint: die Anwendung von mehreren Luftwege-Mittel die zusammen einen grösseren Effekt haben als die unterschiedliche Mittel.
So sehen wir in der Praxis dass eine Kombination von Doxycyclinehyclat mit Tylosinetartrat eine schnellere und bessere Wirkung bei dem Ornithosecomplex zeigt als die getrennte Anwendung von Doxycycline oder Tylosine.
Im grössten Teil der Fälle können durch das einsetzen von sgn. Synergistische Kombinationen schneller ein besseres Resultat erreicht werden.
In machen Fällen kann durch die Anwendung von Kombinationen auch eine niederigere Dosierung ausreichen als bei einer getrennten Anwendung dieser Mittel.

Es sind mehrere Beispiele dieser Synergistische Kombinationen bekannt.
Die im Taubensport seit jeher am bekannteste Kombination ist wahrscheinlich SA-mix. Dies ist eine bekannte Kombination von Suanovil und Aureomycine. Suanovil ist ein Markenname von dem Mittel Spiramycine.
Aureomycine ist ein älterer Name von dem Mittel Chlortetracycline.
Diese Kombination von Dr. Stam ist schon seit mehr als 35 Jahre bekannt und noch immer gut wirksam!
Die Kombination Doxycycline mit Tylosinetartrat ist auch enthalten in Puder 18 und in Doxcin.
Linco-spectin ist auch eine altbekannte Kombination von Lincomycine und Spectinomycine, die auch viele zufriendene Anwender kennt. Kürzlich ist diese Kombination überigens als registriertes Produkt vom Markt verschwunden.
Es sind also ziemlich viele Kombinationen von Mitteln möglich die in der Praxis bewiesen haben gut zu wirken, aber dass heisst nicht dass sie darum als registriertes Produkt auf dem Markt gebracht werden oder bleiben.

Es is aber bestimmt nicht so dass alle Mittel, egal wie, kombiniert werden können. Denn es gibt nicht nur Synergismus, sondern auch der Gegensatz davon: Antagonismus, wobei eine Kombination von Wirkstoffen zur Folge hat dass die Kombination weniger gut wirkt als die Summe der Wirkung der einzelnen Mittel zusammen. Also: Vorsicht und sicher bei dem eigenhändig Kombinieren von verschiedenen Arzneimittel !

Bei Luftwege-Infektionen wie Ornithosecomplex sollten die richtigen Mittel eingesetzt werden, vorzugsweise Synergistische Kombinationen.
Auch empfehle ich mehr und mehr bei der Anwendung von Antibiotica auch die verareichung von Pre- und Probiotica um den negativen Effekt der die Antobiotica auf die Darmflora hat soviel wie möglich zu kompensieren.

Mit freundlichen Grüssen,

Peter Boskamp, Tierarzt


In diese Zeit des Jahres wird man als Tierartz in de Sprechstunde hauptsächlich mit zwei Problem-arten konfrontiert: einerseits die enttäuschende Leistungen der Flugtauben, die meistenfalls verursacht werden durch Probleme mit Schleim und Ornithose. Eine gute Luftwegenkur wie Puder 31 zusammen mit Bony-Bronchicron hilft oft diese Probleme zu mindern, aber mitten in der Flugsaison kuren zu müssen ist nie ideal. Darum benachdrucke ich meine Empfehlung um preventiv zu handeln!

Andererseits werden wir jetzt konfrontiert mit Probleme bei den jungen Tauben. Oft wird dabei "Coli" vermutet, aber in einer Anzahl der Fälle liegt das Problem anderswo. Sicher wenn die beschwerde Erbrechen auftritt ohne Durchfall sollte man nicht blindlings davon ausgehen dass man mit "Adenocoli" zu tun hat. Es gibt auch andere Ursachen die eine Rolle spielen können.

Jetzt wo die Flüge der Jungtauben wieder anfangen ist es gut um dafür zu sorgen dass die Tauben "sauber" am Start der Saison beginnen können. Meistens wundern sich Liebhaber darüber wenn bei einer Kontrolle festgestellt wird dass ihre Tauben eine schwere Gelb-Infektion haben ?sie flogen eigentlich ja doch so gut ?? Aber: um den Schlag fliegen ist etwas anderes als einen Wettflug.

Sorgen Sie darum immer dafür dass die Tauben 14 Tage vor den Anlernflügen eine gediegene Gelbkur bekommen. Vorzugsweise durch ihnen an zwei aufeinander folgenden Tagen eine Kapsel auf zu stechen. Wenn man dies nicht machen möchte, geben Sie dann (in jedem Fall: genügend lange) eine Gelbkur über dem Futter (z.B. Ronidazole 10%) . Genügend lange heisst hier 6-8 Tagen. Kuren im Trinkwasser zeigen sich bei Kontrollen nicht effektiv genug. Wenn nur einige infektierte Tauben übrig bleiben, zeigt sich schon nach einigen Wochen dass die die ganze Mühe umsonst war.

Bekannt ist dass ich empfehle um ab dem absetzen bis an den Anlernflügen 2-3 mal pro Woche Bony-SGR ins Trinkwasser zu geben. Während die letzten 10 Tagen vor den Anlernflügen sollte man das täglich machen.

Anschliessend an die Gelbkapseln empfehle ich meistenfalls noch eine Kur mit Bony-Jodi um damit die Kinderkrankheiten die nicht selber besiegt wurden zu behandeln. Auf die Weise können die Tauben einen guten Start machen.

Weil immer noch viele Tauben eingekorbt werden wo es noch einige Liebhaber gibt die (fast) nichts unternommen haben um die "Kinderkrankheiten"zu bekämpfen, laufen die Tauben während diese Flüge gefahr sich neu zu infektieren. Leider muss darum aus praktischen Gründen empfohlen werden um, sicher nach den ersten Flïgen, (vorbeugend) ein Mittel wie (zum Beispiel) Puder 29 (Bony-Jodi) über dem Futter zu verabreichen. Auch wenn dies keine 100 %-Garantie dafür ist dass keine Krankeits-Ausbrüche auftreten werden, wird in jedem Fall das Risiko darauf vermindert.

Erst wenn die Kinderkrankheiten gut unter Kontrolle sind macht es Sinn um Konditionsverbesserungsmittel an zu wenden. Leider wird zu oft versucht um hiermit die eigentliche Probleme (nämlich: die Kinderkrankheiten selbst) zu vertuschen.

Auch gab es eine Frage zu one-eye-cold (= einäugige Erkältung). Bekanntlich ist dies meistenfalls eine Erscheinung von "Ornithose". Ich empfehle um diese Tauben individuell zu behandeln mit Orni-kapseln oder Marbo-kapseln während 6 Tagen. In dem Auge selbst kann man dann auch Aureomycine-salbe anbringen. Das tröpfeln mit Augentropfen die keine Tetra-verbindungen enthalten wird abgeraten. Die Wirkung der Salbe ist dann besser.

Wenn mehrere Fälle in einer Gruppe erscheinen dann sollten wir uns natürlich nicht damit begnügen um individuell nur die infektierten Tauben zu behandeln, aber dann sollten wir die ganze Gruppe behandeln mit einer effektiven Luftwegenkur, wobei Puder 18, Puder 26 und Puder 29 die dafür angewiesene Mittel sind die eingesetzt werden sollten. Die klinisch erkrankten Tauben kann man dann natürlich zusätzlich auch mit kapseln behandeln.

Gleichzeitig impfen gegen Paramyxo-pocken und Paratyfus.

Selber bin ich kein Befürworter von dem in einer Handlung impfen gegen diese verschiedene Krankheiten. Die Paratyfus-Impfung mache ich lieber separat, mit oder ohne einer preventiven Kur. Der Grund hierfür ist einfach:

Eine separate Paratyfus-Impfung kann schon einige Folgen haben (dickes sitzen, Appetitverlust, usw.) und durch die Impfung noch zu erschweren können diese Symptome unnötig schwer im Vordergrund treten. Darum empfehle ich diese Impfungen in einem Abstand von 14 Tagen zu machen.

Natürlich weiss ich auch dass kombinierte Impfungen verrichtet werden ohne dass dabei nachteilige Effekte auftreten, aber ich habe es auch manchmal schon anders erlebt und darum diese persönliche Empfehlung.

"Etwas Ekstra für die Jungen???"

In einkommende Mails wird oft gefragt nach Produkte die die Form unterstützen. Wie ich schon hieroben schrieb, macht die Anwendung solcher Produkte nur Sinn wenn wie dafür gesorgt haben dass die Kinderkrankheiten unter Kontrolle sind. Diese Produkte sollten nicht angewendet werden als Kompensation für verborgene Infektionen.

Oft wird man feststellen können dass sobald diese Infektionen unter Kontrolle sind die Form vonselber kommt. Darum meine ich auch dass wenn die Tauben gut fliegen weil sie gesund sind, nur wenig oder keine Zuflucht gesucht zu werden braucht bei den verschiedensten unterstützenden Preparaten.

Kurzum: es kann schon, aber es ist nicht notwendig.

Wenn wir von gesunden Tauben ausgehen können und man doch unterstützende Preparate anwenden möchte, dann gibt es verschienene Möglichkeiten. Wenn wir uns hier beschränken zum Auffang der Tauben nach den Flügen dann gibt es schon eine ganze Skala an verfügbare Produkte und ich möchte hier den/die Elektrolytentrunk und ?pudern unter die Lupe nehmen:

Das Ziel dieser Mittel ist eine schnelles auffangen von Feuchtigkeitsverluste während den Flügen und zusätzliche Zufuhr von Traubenzucker womit sofortige neue Energie verfügbar für den Körper kommt. Eine schnelle Wiederherstellung des Feuchtigkeitsgleichgewichtes nach dem Flug ist wichtig um es dem Körper möglich zu machen die Baustoffe für dem Wiederaufbau der Muskeln und der Energievorräten zu transportieren. Das Feuchtigkeitsgleichgewicht ist auch von Bedeutung um die Abfallstoffe die während dem Flug enstanden sind schnell auch abführen zu können. Persönlich sehe ich darum kurz nach einen Flug lieber keine Arznei im Trinkwasser. Nach einen Flug haben Tauben oft grossen Durst und weil Medikamente den Geschmack des Trinkwassers abändern kann dass die Tauben abbremsen in ihre Feuchtigkeitsaufnahme. Eine zu träge Wiederherstellung des Feuchtigkeitsgleichgewichtes kann hierdurch verursacht werden und damit auch eine träge Abfuhr der Abfallstoffe die sich im Körper angesammelt haben.

Dies ist auch einer der Gründe dafür dass ich Desinfektionen nach einen Flug am liebsten über dem Futter geben lasse, denn wenn die Tauben einen anderen Geschmack im Mund haben werden sie dadurch schneller mehr Wasser trinken wollen.

In der einfachsten Form bestehen Elektrolytenmixturen aus Traubenzucker, angefüllt mit verschieden Salze und eventuell auch mit Vitamine. Diese Art Preparate wirken ausgezeichnet und brauchen auch nicht mal teuer zu sein.

Flüssige Variante sind oft umfangreicher. So enthält Bonysol neben Traubenzucker und Elektrolyten auch noch Aminosäuren und Vitamine.

Das neue Bony-Flugsupport enthält ausserdem eine hohe Dosierung Vitamin B12 zusammen mit eine Phosphorverbindung die die Energieproduktion anregt. Dieser Trunk kann sowohl nach den Flügen wie auch in der Vorbereitung dazu gegeben werden.

Zugespitzt auf die Erholung nach Flügen von grösseren Entfernungen ist Bony-Recuglut CT. Diese Elektrolytenmixtur enthält auch noch Molke-Eiweisse und zusätzlich Glutamin. Glutamin wird dankbar benutzt durch die Muskelzellen und die Darmzellen. Auch ist in diesem Produkt Creatin und Taurin enthalten. Es kann sehr gut zusammen angewendet werden mit einer Desinfektion über dem Futter nach den Flügen. Die obengenannten Mittel kann man zählen zu den Preparate die die Erholung anregen. Diese verabreichen wir also kurz nach den Flügen. Ein nächstes Mal werde ich die aufbauende Preparate besprechen. Adenocoli

Abschliessend noch einige Bemerkungen zu Adenocoli. Berichte über diese Infektion nehmen wieder Hand über Hand zu. Seien Sie darauf bedacht dass nicht alles auch "Coli" ist. Auch das Herpesvirus ist wieder aktiv geworden. Liebhaber melden manchmal dass sie "Coli" unter ihre junge Tauben haben, aber dass diese sich nicht erbrechen und dass die Festigkeit der Entlastung auch schon noch mitfällt. In einigen Fällen geht es hier dann auch um eine Herpes-Infektion und nicht um Coli. Dies ist auch eine Viren-Infektion die die Tauben selber besiegen müssen. Gegen Viren ist mit Medikamenten nur wenig oder nichts aus zu richten. Wir können nur dafür sorgen dass wir preventiv den Widerstand so hoch wie möglich halten. Wenn eine Infektion ausbricht, dann ist es schon zu empfehlen um sekundäre Infektionen, die daneben auftreten können, so wenig Spielraum wie nur möglich zu geben. Weil junge Tauben Probleme haben können von sowohl Adenocoli wie auch Herpes, wobei anfänglich der Unterschied nur schwer direkt feststellbar ist, behandle ich junge Tauben am liebsten mit Bony-Jodi.

Sekundär sieht man bei Herpes-Infektionen manchesmal eine Zunahme von Streptococcen-Infektionen. Bony-Jodi (=Puder 29) ist nicht nur wirksam gegen Coli, sondern auch gegen diese Streptococcen-Infektionen.


Viel Erfolg !

 

Ihr Tierarzt Peter Boskamp

Sprechstunde für Tauben

Es haben jetzt schon einige Flüge stattgefunden und das merken wir auch an die Anzahl Besucher in unsere Klinik mit Tauben die Probleme haben an die vorderen Luftwege.
Es kann natürlich jedem Liebhaber passieren das seine Tauben getroffen werden mit Luftwege-Erkrankungen, aber doch kann man verhütend viel daran tun.
Viele der Liebhaber die uns besuchten mit ihre erkrankten Tauben hatten vorbeugend nur wenig oder nichts unternommen um diese Probleme zu verhüten.
Einerseits weil sie "Fond" spielen und darum meinten noch Zeit genug zu haben um ihre Tauben gesund zu bekommen, andererseits weil sie dachten dass es nicht nötig wäre weil sie sich dachten: "Wenn ich selber keine Kopfschmerzen habe, dann schlucke ich ja auch kein Asperin !"
Das letztere stimmt zwar, aber Liebhaber die so denken sind selber auch keine Hochleistungssportler (mehr), was ihre Tauben doch sein sollen. Die Flüge stehen jetzt erst so kurz offen dass man es sich kaum noch erlauben kann um viel am Zufall zu überlassen.
Wir sollten im Auge behalten dass selbst wenn man auch nichts am Zufall überlässt, gerade die ersten Übungsflüge und Wettflüge ein grosses Risiko für die Tauben darstellen um mit einer Luftwege-Infektion nach hause zu kommen.
Das kann selbstverständlich auch passieren bei Liebhaber die selber ihre Tauben vorbeugend vor den Flügen versorgt haben auch wenn es wahrscheinlich ist dass dies bei diesen Tauben weniger oft passieren wird.
Gerade bei den ersten Flügen werden viele Tauben eingekorbt die augenscheinlich in Ordnung sind ("...sie üben gut um das Haus herum.."), aber die in Wirklichkeit tatsächlich doch an beginnende Infektionen der Luftwege leiden und mit oder ohne Irritationen der Nasen, Sinussen und Luftröhre an die Flüge teilnehmen. Sicher wenn sie auch nog infektiert sind mit Trichomoniasis ist das Risiko auf  Irritation der Luftwege gross.
Wenn die Tauben selber schon nicht optimal sind sind sie darum auch noch viel gefühliger für eine Infektion die sie in die Körbe antreffen können. Die Kombination dieser Infektionen kann in kürzere oder längere Zeit führen zu Erscheinungen des Ornithose-komplex in all seine unterschiedliche Erscheinungsformen: (kratzen am Kopf, niesen, röcheln, aufgesetzte Ohrenfeder, verschmutzte Nasenschalen, Schleimformung und schliesslich sogar eingetrockneter Nasenschleim). Dieser Ornithose-komplex ist meistenfalls eine Kombination von Agentia (Viren, Bakteriën, Mycoplasmata, Chlamidiae und/oder Protozoën) die zusammen diese Krankheit verursachen.

Je nachdem dieser Ornithose-komplex länger auf die Luftwege der Tauben einwirken kann, wird der Weg zurück auch schwieriger, sodass das "Kuren der Luftwege" dann auch nicht mehr den gewünschten Effekt erzielt und die Saison schliesslich als verloren angesehen werden muss.

Genau dieses Muster sehe ich bei manche Liebhaber jedes Jahr wieder:
"Ich habe jedes Jahr Probleme mit den Luftwegen" oder: "...ist vielleicht die Ventilation meines Schlages nicht in Ordnung?" und die am meisten gehörte
Bemerkung: "Gibt es denn wirklich keine gute Mittel gegen die Köpfe?"
Die Ursache für dieses Elend liegt meistenfalls in mangelenden Widerstand in Kombination mit schlummerende, mehr oder weniger unschuldige, Infektionen.

Wenn bei den ersten Flügen der Stress vom einkorben dazu kommt dann nimmt der Widerstand weiter ab und das trägt, in Kombination mit der Ansteckung durch andere unschuldige Infektionen, übernommen von Tauben von andere Liebhaber, zusammen dazu bei das der Ornithose-komplex enstehen kann.

Abwarten bis es soweit ist, ist natürlich völlig falsch. Nicht nur für die eigene Tauben, sondern auch für den Taubensport im Allgemeinen, weil wir damit gezwungen sind um (übermässig) kuren zu müssen, wodurch die Gefahr auf Resistenz gegen die üblich angewendete Mittel zunimmt. Ein deutliches beispiel hiervon ist die jetzt schon zugenommene Resistenz gegen die meisten Mittel die bei der Bekämpfung von Trichomonaden eingesetzt werden können).
Besser als abwarten ist es um dafür zu sorgen das der Widerstand der Tauben, schon vor Anfang der Übungsflüge, so optimal wie möglich ist. Daneben kann durch eine zeitliche Untersuchung festgestellt werden ob (verborgene) Infektionen oder Irritationen vorhanden sind.
Wenn nötig kann dann gekurt werden, wodurch die Chance um mit gesunde Tauben am Start zu erscheinen zunimmt. Wenn die Tauben bei Anfang der Wettflüge "sauber" sind, ist es auch möglich um mit preventive Massnahmen die Tauben auch "sauber" zu halten.
Wenn jedoch mit leicht- bis mässig infektierten Tauben an den Flügen begonnen wird, so wird jeder einsehen, dann kann die Verabreichung von Medikamenten an einen Tag nach einen Flug nicht dazu führen das Luftwege-Infektionen verschwinden. Stärker noch: die Kombination von dem mangelenden Widerstand die diese Tauben meistenfalls haben und eine (zeitlich) zu kurze Verabreichung von Medizin begünstigen nur die hieroben genannte Resistenz.
Ein heilloses Verfahren sowohl auf kurzer Sicht und auf langerer Sicht sogar: mögliche ernste Folgen für den ganzen Taubensport !


Meine Empfehlungen sind darum noch immer:
1. sorgen Sie rechtzeitig vor Anlern- und Wettflüge für eine gezielte Kontrolle.
2. sorgen Sie für einen gründlichen Anpack vom Gelb
(an zwei aufeinanderfolgenden Tagen eine Gelbkapsel einführen).
3. wenn nötig: bei Luftwege-Irritation/Infektion, während 5 Tage (oder: solange
wie es braucht um die Infektionen zu besiegen) über dem Futter eine
Kombination verabreichen von einem Kräutermittel das die Luftwege
geschmeidiger macht (Bony-Bronchicron) zusammen mit ein gutes Luftwege-
Mittel.
4. (sicher) während die ersten Flüge: bei Heimkehr preventiv handeln mit einem
(oder eine Kombination) Mittel das Luftwege-Infektionen verhindert um
wieder zuschlagen können.
5. durch ein gutes Verfahren (z.B.: mit Bony-SGR) der Widerstand der Tauben
zu unterstützen und so optimal wie nur möglich zu halten.


Markennamen und Wirkstoffnamen
In diesen Zusammenhang ist es gut um nochmal darauf hin zu weisen das Markennamen und Wirkstoffnamen nicht verwechselt werden sollen.
Oft kommen sich Liebhaber ein Produkt holen weil sie gehört haben dass es gut sein soll bei der Bekämpfung von Luftwege-Infektionen. Ein gutes Beispiel hiervon ist: Doxycycline 10%.
Ein prima Mittel und dieses ist darum auch enthalten, als einen Bestandteil, in den Pudern 18, 26, 29 und 34. Dieses Mittel ist also, wenn erforderlich, zu erhalten. Das gleiche Doxycycline ist auch erhältlich unter dem Markennamen Soludox und auch hierbei handelt es sich um in Wasser lösbare form von Doxycycline.
Das gleiche gillt so für Suanovil. Auch das ist ein prima Mittel und es ist der Markenname für Spiramycine.
Ein älteres Beispiel ist Aureomycine, was der Markenname ist von Chlor-tetracycline.
Kurzum: oft benutzen Liebhaber ein bestimmtes Produkt selbst schon länger, aber bei einen Besuch in der Klinik fragen sie dann nach dem gleichen Mittel, aber dann als der "gehörte" Markenname, in der Meinung dass es etwas anderes wäre.

Dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgangen sein dass in manchen Luftwege-Mittel Doxycycline enthalten ist. Wir selber verarbeiten es, unter Anderem, in die Pudern 18, 26, 29 und 34, obwohl dies keine vergleichbare Mittel sind. Jeder der genannten Pudern ist eine Kombination von verschiedene Mittel die, meistenfalls, zusammen eine grössere Wirkung haben als die Wirksamkeit der einzelnen Wirkstoffe als rechnerische Gesammtheit. Hier könnte man mit Recht behaupten das eins plus eins gleich drei ist, statt zwei.
Dieses Phänomen nennt man auch: Synergie.
Hierdurch ist es möglich um die Konzentration der wirksamen Stoffe zu mindern, sodass Nebenwirkungen der angewendete Arzneimittel, die sich bei höhere Dosierungen ergeben könnten, vermieden werden können.
Durch Anwendung der richtigen Kombinationen ist es aber meistenfalls möglich um das Wirkungsspektrum des Medikaments breiter zu gestalten. Was dem Ornithose-komplex betrifft ist dies oft sehr gewünscht, denn (so wie der name dieser Erkrankung schon besagt) ist hierbei oft eine Kombination von Agentia aktiv, die zusammen diese Luftwege-Erkrankung verursacht und aktiviert. Würde man nur einen Teil dieser Agentia ordentlich bekämpfen, dann (besonders wenn der Widerstand der Tauben selber nur mässig ist) sieht man oft Rückfälle auftreten und das macht ja keinen Sinn.

Die Puder 18 und 34 werden meistenfalls eingesetzt wenn man Gelbkapseln nicht anwenden möchte. Durch die Anreicherung dieser Puder mit Ronidazole wird versucht eine erneute Infektion von dem Gelb zu vermeiden.
Werden aber doch Gelbkapseln angewendet und hat man die Tauben vor der Saison richtig behandelt auf vorhandene Infektionen der vorderen Luftwege, dann kann man in der Saison, während die ersten Flüge, Puder 29 oder Puder 26 anwenden und ab dem Midfond und den Fondflügen (Mittelstrecke- und Weitstreckenflügen) Puder 31.

Hat man sich auch darum gekümmert um den Widerstand der Tauben so hoch wie möglich zu bekommen oder man verwendet schon längere Zeit Bony-SGR dann sieht man die notwendigkeit um regelmässig Medikamente anwenden zu müssen deutlich abnehmen.
Schwere Infektionen können dann zwar auch noch ihre Schäden verursachen, aber meistens erholen sich die Tauben in diesen Fällen auch schneller bei der richtigen Behandlung.

Welches Mittel wann am besten geëignet ist, hängt zusammen mit den Abständen die geflogen werden, die Gegebenheiten im Schlag, die Wetterbedingungen wobei geflogen wird, usw. Denn: wenn es ein Flug betrifft  mit Kopfwind und bei extremer Temparatur, dann sind meistenfalls andere Massnahmen erforderlich als bei einem Flug mit Schwanzwind wobei (so zu sagen) die Tauben nach Hause gepustet werden.

Wenn Sie Fragen haben welche Massnahmen in Ihre Gegebenheiten die richtigen sein würden dann lassen Sie mich das bitte wissen.
Sehr wahrscheinlich werden wir Sie, an Hand Ihrer Informationen, direkt empfehlen können wie Sie am besten verfahren können.


Viel Erfolg !

 

Ihr Tierarzt Peter Boskamp

Newsletters ergeben oft interessante Reaktionen. Auch jetzt gab es wieder einige, worauf ich auch hier reagieren möchte. Mein voriger Newsletter handelte über Eiweiße und daraus leiteten einig Leser ab dass ich ein Befürworter der Eiweißreiche Nahrung wäre. So ist es aber nicht. Im allgemeinen gillt dass die Verdauung von Eiweiße dem Körper relativ viel Energie kostet. Genauer: Sauerstoff. Eine zu Eiweißreiche Nahrung kann dazu beitragen dass die Muskeln der Tauben einen blaufarbenen Schimmer bekommen.

Mit Eiweißreiche Nahrung sollte aufgepasst werden. Was ich aber geschrieben hatte zum optimalisieren der Eiweiß-Zufuhr war etwas völlig Anderes.

Was ich in Überlegung versuchte zu bringen war: zu versuchen die Zufuhr von bestimmte Aminosäuren zu optimalisieren, sodass während Flüge weniger Risiko besteht auf plötzlich auftretende Mängel von bestimmte Baustoffe, eben diese Aminosäuren.

Bedingung um dieses zu erreichen ist die Anwendung von Eiweiße mit einem hohen Biologischen Wert, die man dann nicht übermässig viel zu verabreichen braucht. Es dient nur als Ergänzung von Manko's in die Zufuhr bestimmter Aminosäuren im normalen Futter.

Derselbe Hintergrundgedanke besteht bei der Anwendung von 10 Tropfen Bony-Mineral am Tag des Einkorbens, wobei es darum geht um Mängel an bestimmte Minerale und Spurenelemente auf zu fangen um somit eine optimalisierung der Zufuhr vor den Wettflügen zu erreichen.

 

 

Omega-Öl

Auch erreichen mich viele Fragen zu der Häufigkeit der Anwendung von Omega-3 Öl. Die Anwendung von Omega-Öl scheint sich einzubürgern. An sich ist das garnicht verkehrt, aber ich bleibe davor warnen um nur ein Öl zu nehmen mit einer Aufschrift "Omega Öl" oder dergleichen. Wenn nicht angegeben wird wieviel Omega-3, -6 und -9 darin enthalten ist, dann können Sie sich blindlings darauf verlassen dass es sich hierbei grösstenteils um Omega -6 und -9 handelt ohne das der richtige Anteil an Omega-3 enthalten ist.

Nochmals: Omega-3 bremst Entzündungen und Omega-6 stimuliert sie.

Wenn Sie ein gutes Öl gefunden haben (wie Barleans; u.A. bei den besseren Reformhäusern; ca. 6200 mg Omega-3-Öl pro Esslöffel) dann genügt es während der Flugsaison um dieses Öl zwei Mal pro Woche über dem Futter zu geben.

Nur während der Kupplungphase in der Zucht empfehle ich das Öl täglich an zu wenden um so eine maximalen Menge des Öls im Ei zu erreichen.

Viele Liebhaber berichten mir dass die Anwendung dieses Öl prächtige Junge in der Nistschale ergibt und auch danach.

 

 

Fahrpläne

Vor einiger Zeit schrieb ich in einen Newsletter das es keine Fahrpläne gibt für die Medizinische Begleitung. Diese Meinung habe ich noch immer.

Oft erreichen mich Fragen nach ein Schema, aber ich wage es nicht um eines zu erstellen. Damit würde ich riskieren dass Liebhaber so ein Schema nur blindlings wöchentlich folgen würden, ohne die Umstände des Momentes genügend zu berücksichtigen.

So wird die Annäherung der Tauben bei der Heimkehr nach einen schönen Flug an einem sonnigen Tag eine andere sein müssen, als wenn die Tauben tagelang in den Versandkörben gestanden haben und wegen schlechtes Wetter nicht gestartet wurden. Jeder wird verstehen dass der Infektionsdruck im letzeren Fall viel höher für die Tauben gewesen sein wird als im ersten Fall.

Die Praxis zeigt mir aber, verrückt genug, dass es Liebhaber gibt die im letzteren Fall nichts unternehmen weil die Tauben dann ja auch nicht geflogen sind. Gerade dann ist die Verabreichung von einem Mittel für die Köpfe sehr zu empfehlen, weil dass Risiko dass die Tauben infektiert wurden viel grösser ist und das kann ihnen eine Woche später bei einen nächsten Flug zu schaffen machen.

Ein blutheisser Tag im Mai oder Juni erfordert auch einen anderen Auffang bei der Heimkehr als ein regnerischer Tag im April. Kurzum: nicht nur die Schläge und die Art der Flüge erfordern eine spezifische Annäherung, auch die Wetterbedingungen während eines Fluges müssen berücksichtigt werden.

Darum ist ein blindes folgen von einem Schema sinnlos.

Macht ein Schema dann überhaupt keinen Sinn?

Das ist natürlich das entgegengesetzte Extrem. Ich meine: es sollte schon ein Grundverfahren geben woran sich jeder Liebhaber vor und während der Saison halten muss oder sollte. Ich denke hierbei an die Optimaliserung von dem Basis-Widerstand, zum Beispiel mit ein Produkt wie Bony-SGR und daneben eine Kur für die Luftwege in Kombination mit ein Mittel auf Kräuterbasis wie Bony-Bronchicron über dem Futter, einige Wochen bevor die Wettflüge und Anlernflüge anfangen. Abhängig von dem Infektionsgrad vom Gelb ist das geben von einer Gelbkapsel (an zwei aufeinanderfolgenden Tagen) zu empfehlen und später (bei der Heimkehr nach den ersten Flügen) eine Desinfektion für die Köpfe zu geben. Hierbei bitte nicht annehmen dass das nicht notwendig wäre weil die Entfernungen noch relativ gering sind. Es geht nicht um die Entfernungen. Es geht um de Infektionsdruck in die Körbe, der gerade bei den ersten Flüge am höchsten ist. Nach einigen Wochen fallen die infektierten Tauben weg weil sie schon zu krank sind um gekorbt zu werden oder keinen flachen Preis einfliegen.

Nach dem ersten Monat sind die meisten Tauben die gekorbt werden gesund und damit ist das Infektionsrisiko in den Versandkörben auch kleiner.

 

Was zusätzlich zu diese Basisbegleitung noch (oder: gerade nicht) notwendig ist hängt (unter Anderem) ab von die Gegebenheiten im Schlag, die Art der Flüge (Vitesse, midfond, fond).

Erst wenn wir uns sicher sind dass die Tauben gesund sind, sollten wir unterstützende und formverbesserende Preparate anwenden. In alle andere Fälle würde das nur Wasser zum Meer tragen sein. Diese Art von Preparate sollte nich eingesetzt werden um ein Mangel an Gesundheit zu vertuschen.

 

Probiotica

 

Auf den Newsletter über Probiotica kamen viele Fragen ob es die Möglichkeit gibt um diese in unsere Klinik zu erhalten. Damals war das noch nicht möglich, aber inzwischen haben wir wegen der Nachfrage ein Probioticum mit einer Kombination von 8 Bakteriënstämme an unser Assortiment hinzu gefügt.

Probiotica sind an zu wenden um die Darmfunktion zu verbessern. Nach einer Antibioticumkur ist dies als Begünstigung für der Erholung der Darmflora sicherlich zu empfehlen.

 

Adenocoli

 

In den letzten Wochen wurden wir schon regelmässig konfrontiert mit unerwartet tot angetroffene junge Tauben. Die waren davor so schwer erkrankt dass in den meisten Fällen noch keine Rede von Durchfall war, sodass nicht gleich ein Verdacht auf Adenovirose bestand. Bei der Sezierung wies einiges in machen Fällen zwar in dieser Richtung, wobei ins besondere die angegriffene Leber und blutige Darminfektionen aufvielen.

Es kann nicht ausgeschlossen werden dass das öftere Auftreten des Circo-virus bei junge Tauben in den letzten Jahren beiträgt an schwerere Ausbrüche von Adenovirose und Herpes. Ich werde auf dem Circovirus in meinen nächsten Newsletter zurückkommen.

 

Augenpicken

 

Jetzt wo die Flugsaison sich nähert wird die Anzahl der Fälle mit Schäden an den Augen bei den Tauben auch wieder zunehmen. Selber bevorzuge ich es um diese Tauben zu behandeln mit Aureomycine-Salbe oder CAF-Salbe. Die Verletzungen an den Augen heilen dann meistenfalls schnell.

Viel Erfolg !

Ihr Tierarzt Peter Boskamp

Eiweiße als Nahrungsergänzung

Eiweiße. Das ist auch wieder so ein Thema worüber man ganze Bücher schreiben könnte. Als Nahrungsergänzung sind sie auch in Mode im Taubensport. Nicht ganz zu Unrecht, denn sie können tatsächlich von Nutzen sein, aber es gibt Eiweiße und Eiweiße.
Auch wenn es ein zähes Thema ist: es gibt genug Gründe um hierüber etwas mehr zu sagen.

Eiweiße und Aminosäuren.
Eiweiße sind notwendig für den Aufbau des Körpers, auch bei Vögel. Sie sind nötig für das (Federn-)Wachstum, die Formung der Eier, die Muskelentwicklung, die Fortpflanzung, die Produktion von Enzymen, usw., usw.. Kurz gesagt: ohne Eiweiße ist keine Entwicklung möglich.
Tierliche Eiweiße haben einen höheren Nahrungswert als pflanzliche Eiweiße.

Eiweiße sind aufgebaut aus Aminosäuren. Einen Teil dieser Aminosäuren kann der Körper nicht selbst produzieren und sie müssen mit der Nahrung zugef:uhrt werden. Dies sind die sgn."essentiëlle" Aminosäuren, wovon es etwa 10 gibt. Für Tauben sind hiervon vor allem die Aminosäuren Methionine und Lysine bedeutsam. Futtermittel die zusammengestellt sind aus Getreide und Keimen können manchmal ein Defizit aufweisen an die beiden genannten Aminosäuren. Bei Hülsenfrüchte kann ein Defizit bestehen an Methionin und bei Getreide ein Defizit an Lysine. Eine Kombination kann beide Defizite für die Taube beheben.

Wenn jetzt Futter gegeben wird mit wenig Hülsenfrüchte dann kann also ein Defizit an Lysine auftreten, wie hoch der Anteil an Eiweiße in diesem Futter dann auch sein mag: das Defizit an dieser bestimmten essentïellen Amonisäure ist dann doch der beschränkende Faktor im Wert des Eiweißes. Das Eiweiß kann dann nur beschränkt genutzt werden. Das Defizit an dieser einen Aminosäure kann schon bestimmend sein für eine schlechte Mauser, verzögertem Wachstum, Fortpflanzungsstörungen und verminderter Widerstand.
Die Kette ist auch hier nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Wenn man zusätzlich Lysine an solches Futter beifügt (zum Beispiel durch ein Vitaminpreparat an zu wenden das angereichert ist mit zusätzliches Methionine und Lysine (z.B.: Farvisol) kann der Wert und die Benutzbarkeit des angewendeten Eiweißes schon stark vergrössert werden.
Wenn der Körper (beispielsweise) Enzyme produzieren soll, dann sollten dafür auch alle benötigte Bausteine ausreichend vorrätig sein können. Ist aber die dafür benötigte Aminosäure nur ungenügend verfügbar, dann stagniert (in diesem Fall) der Prozess der Enzymenproduktion.
Es spricht für sich dass um Hochleistungssport betreiben zu können absolut kein Defizit an Baustoffen auftreten darf. In dieser Hinsicht ist eine Optimalisierung der Zufuhr an Baustoffen dann auch gewünscht. Im Prinzip legen die Tauben im Körper keine Reserven an an Aminosäuren und Eiweiße. Die Zufuhr über das Futter sollte dann auch garantiert sein, sicher während der Flugsaison und während der Zucht.

Es ist besser um zusätzliche Aminosäuren zufügen und damit die Qualität der angewendeten Eiweißquelle verbessern, dann zu versuchen ein Defizit zu beheben durch grössere Mengen einer Qualitativ schlechten Eiweißquelle an zu wenden.
Eiweiße die zwar verzehrbar aber nicht benutztbar sind, beispielsweise weil sie ungenügend Lysine enthalten, werden zersetzt und teilweise benutzt als Energie und teilweise umgesetzt in Fett.
Je nachdem die Zusammenstellung eines Eiweißes, die Menge der verfügbaren essentiëllen Aminosäuren in dem Eiweiß, besser übereinstimmt mit die Bedürfnisse der Taube, erhöht sich der Nahrungswert des Eiweißes.
Dazu ist auch die Verzehrbarkeit eines Eiweißes sehr bedeutsam. So kann der Gehalt an Eiweiß in ein Produkt schon hoch sein, aber wenn das schlechte Eiweiße sind (wie: Federn, Sehnen, Horn oder Haar) dann hat dieses Eiweiß keinen Nahrungswert.
Der Gehalt an Eiweiß der auf der Packung angegeben ist, sagt also nicht alles.
Bei Eiweiß geht es um den biologischen Wert, so wie der Nahrungswert bei Eiweiße genannt wird.
Molke-Eiweiß und Hühner-Eiweiß haben einen hohen biologischen Wert. In diese Eiweiße sind alle essentiëllen Aminosäuren ausreichend enthalten. Diese Eiweiße können grösstenteils auch tatsächlich durch den Körper benutzt werden für den Aufbau des eigenen Körpers und für wichtige Körperfinktionen.

Zusammenfassend: es ist wichtig um Eiweiße mit einem hohen biologischen Wert zu verabreichen. Wir sollten es vermeiden um mit grössere Mengen an Eiweiße mit niederigem biologischen Wert der Bedraf an essentiëllen Aminosäuren zu genügen. Damit nimmt die Benutzbarkeit der Eiweiße ab und ensteht ein grösserer Fettansatz. Dazu kommt auch das Risiko auf die Enstehung von Mangelerscheinungen, womit genau der falsche Effekt erzielt wird.
Einen besonderen Platz, wenn über Eiweiße die Rede ist, nimmt Biest (oder: Colostrum) ein. Biest (oder: Colostrum) ist die erste Milch die Säugetiere (z.B.: Kühe, Pferde, Schafe) produzieren und damit ihre Jungen nähren. Die Eiweiße in dieser Milch sich reich an Abwehrstoffe und die Jungtiere sind grösstenteils auf diese Abwehrstoffe angewiesen für ihre eigene Abwehr.
In den ersten 24 Stunden ihres Lebens nehmen Kälber, Fohlen und Lämmer diese Abwehr-Eiweiße vollständig in ihre Blutbahn auf. Nach dieser Zeit wird ihr Darm undurchlässig für diese Eiweiße. Sollten diese Jungtiere, aus welchem Grund auch immer, am ersten Tag nach ihrer Geburt, zu wenig Biest erhalten dann sind sie fast so gut wie sicher Lebensunfähig weil sich ihr eigener Abwehrapparat noch nicht entwickelt hat.
An Nahrungsergänzungsmittel für Tauben wird Biest-Eiweiß zugefügt um die darin enthaltene Abwehrstoffe zu benutzen in dem Kampf gegen das "Adenocoli
-Syndrom", wobei wie uns aber schon realisieren sollten dass diese Eiweiße, genau wie andere Eiweiße, im Darmkanal der Tauben verzehrt werden.
Angesehen von der Frage ob diese Eiweiße eine Rolle spielen können im Kampf gegen die Krankheiten von jungen Tauben, ist und bleibt Biest natürlich ein Preparat mit einen hohen biologischen Wert.
Unser Bony-Jungtierpuder enthält etwa 30 % Biest und auch einen hohen Gehalt an Molke-Eiweiße, womit die Gesamtheit der gut benutzbare Eiweiße mehr als 90 % beträgt.

Voriges Jahr wurde ich regelmässig danach gefragt ob ich auch Produkte hatte mit einen hohen Eiweißgehalt. Die haben wir also tatsächlich. Aber: wenn Sie diesen Newsletter aufmerksam gelesen haben, dann wissen Sie jetzt auch dass das nicht Alles sagt. Es geht nicht darum ob ein Produkt einen hohen Prozentsatz an Eiweiße enthält, sondern es ist viel wichtiger dass das Eiweiß in einem Produkt einen hohen biologischen Wert hat.
Achten Sie darum auf die Quellem der Eiweiße und nicht nur auf die Prozent-gesamtsumme.
Ein Produkt mit einem niederigen prozentualen Anteil an hoch benutzbare Eiweiße kann viele Male besser sein als ein Produkt mit einem hohen prozentualen Anteil tierliche Eiweiße mit einen niederigen biologischen Wert.

Wie gesagt sollten die essentiëllen Aminosäuren, wie Lysine und Methionine, ausreichend enthalten sein in dem Futter das die Taube bekommt. Eine andere Aminosäure, die wichtig ist für die Muskeln und als eine bedeutsame Nahrungsquelle für die Darmzellen gilt, ist die Aminosäure Glutamine.
Eine ausreichende Zufuhr dieser Aminosäure kann während der Recuperation und in der Aufbauphase der Taube nach einem folgenden Flug ihren Dienst bewiesen. So enthält Bony-MR-plus neben Molke-Eiweiße und andere unterstützende Stoffe auch satte 20 % Glutamine.
Einen weise Anwendung von Eiweiß-Ergänzungen kann beitragen an die Leistungskurve der Tauben. Hüten Sie sich dabei vor Eiweiß-Produkte die zusammengestellt sind aus Eiweiße von beschränktem biologischen Wert.
Diese sind oft gerade belastende für den Körper und beëinflussen dadurch die Form möglich sogar negativ.

Frühlingskontrolle

Wie ich im vorhergehenden Newsletter schon bemerkte ist es nützlich um Flugtauben reichlich vor den ersten Flügen durch ihren Tierarzt kontrollieren zu lassen. Nicht nur auf Infektionen vom Gelb, Würmer und/oder Coccidiose, aber vor allem auch auf Erkrankungen der Luftwege, wobei auch auf Irritationen der Luftröhre geachtet werden sollte.
Es ist empfehlenswert um Tauben mit einer Irritation der Luftwege vor der Saison zu kuren mit eine Kombination einer guten Luftwegekur und ein Kräutermittel wie Bony-Bronchicron. Eine solche Kombination kann am besten über dem Futter zugeführt werden. Somit können die Tauben mit reine Luftwege die Flüge beginnen und verkleinert man wesentlich das Risiko dass man nach drei oder vier Flüge die Köpfe kuren muss.
Ohne umschweife wissen wir alle ja: kuren während der Saison tut der Form auch nichts gutes.


Gelbkapseln

Bevor die Flüge anfangen empfehle ich auch die Anwendung von Gelbkapseln an zwei aufeinander folgenden Tagen, womit man -so gut wie sicher- seine Tauben frei von Gelb hat.
Ich bleibe es wiederholen: Trinkwasserkuren sind in dieser Jahreszeit sinnlos und nur weggeschmissenes Geld.
Wenn man Gelbkapseln nicht anwenden möchte dann kann die Geldkur auch über dem Futter gegeben werden, aber dann nicht während einen oder zwei Tage sondern an mindestens sechs Tagen.
Die kurze Kuren bewirken nur die vergrösserung des Risikos auf Resistenz der Gelbparasiten gegen die Gelbmittel und das wird dringendst abgeraten !


Viel Erfolg !

 

Ihr Tierarzt Peter Boskamp


Prebiotica, probiotica und antibiotica

Wenn ich mit dem schreiben an diesen Newsletter anfange, sind es die dunkele Tage vor Weihnachten. Die Zeit um einen Moment lang still zu stehen bei dem bewegten Jahr dass hinter uns liegt und dem neuen Jahr dass auf uns zu kommt. Das bei die Zeit stillstehen machen wir, in unser hastiges Leben, meistens zu wenig. Die Zeit riesselt uns oft wie trockener Sand am Strand durch die Finger weg. Auch ist es jetzt Zeit um einen Moment still zu stehen bei jedem der uns nahe steht und um unser Weihnachtsgrüsse und -wünsche aus zu sprechen.

Ich möchte darum auch alle Leser meiner Newsletters und ihre Angehörigen ein herzliches Gutes und Glückliches, aber vor allem: ein Gesundes, 2007 zuwünschen. Wenn dieser Newsletter erscheint sind die Weihnachtstage schon wieder vorbei und wird der Sekt für die Neujahrsnacht fast schon kalt gestellt. Dann richten wir den Blick schon wieder voraus auf Alles was das neue Jahr uns bringen wird. Eine neues Jahr, vielleicht auch mit guten Vorsätzen.

Ein guter Vorsatz für den Taubensport könnte sein um dafür zu sorgen das unsere Tauben gesund bleiben und gesund bleiben durch natürliches Verfahren. Jedes Mal wenn die Tauben doch etwas fehlt, sollten wir auch diesen Vorsatz nicht vergessen werden, bevor (fast automatisch) zu den Packungen mit Antibiotica gegriffen wird. Preventive Gesundheitssorge kann übermässige und unnotwendige Anwendung von Medikamenten verhüten, sowohl bei dem Menschen wie auch bei der Taube.

Ich wollte schon seit einiger Zeit die Undeutlichkeiten über Pre- und Probiotica aus der Welt schaffen. Über diese Themen kann man ganze Bücher schreiben, aber hier möchte ich nicht mehr als einige Fakten hierüber auf eine einfach verständliche Weise versuchen zu benennen.

Prebiotica, Probiotca und Antibiotica

Probiotica sind, genau wie Omega-3 Fettsäuren, einen Hype der letzten Jahre. Das Wort Probioticum hat etwas magisches bekommen. Es scheint so zu sein dass wenn auf irgendwas das Wort "probioticum" geschrieben steht, dass es sich dann dabei auch um ein gutes Produkt handeln muss. Die Marketing im Fernsehen und in der Presse funktioniert diesbezüglich gut. An sich ist es nicht schlimm das die Probiotica voll in die Scheinwerfer stehen, aber es auch mal in der richtigen Perspektive zu sehen, kann möglich auch etwas einleuchtend wirken.

Unter Probiotica verstehen wir, einfach augedrückt, die "guten" Darmbakteriën. Es sind die Bakteriën die in einen gesunden Darm ausreichend vorkommen. Sie können aber auch mit Preparaten zugeführt werden. Hierbei unterscheiden wir Probiotica die aus einer einzigen Bakteriën-Art bestehen. Andere Preparate bestehen aus verschiedene Stämme einer einzigen Bakteriën-Art und wieder andere Preparate bestehen aus mehrere Arten von Bakteriën. Kurzum: es gibt ein Unterschiedliches Angebot von Produkten.

Forschung hat inzwischen ausgewiesen dass die Produkte mit mehreren Arten von Bakteriën besser wirken als die mit nur eine Art. Dies ist auch gut zu verstehen: gerade das oprimale Zusammenspiel aller Bakteriën in einen gesunden Darm bewirkt eine gute Darmfunktion. Das nennt man: Synergie, was wir in diesem Zusammenhang verstehen können als "Zusammen starker". Die Wirkung der Bakteriën zusammen ist grösser als die Summe der Wirkung aller einzelnen Bakteriën. Jede Tierart und der Mensch auch, hat seine eigene Art-spezifische Probiotica. Es gibt also auch Unterschiede in Bakteriën-Stämme der unterschiedlichen (Tier)Arten. Die Tierart-eigenen Probiotica-Preparate werden darum besser "anschlagen". So wird ein Hunde-probioticumpreparat bei einen Menschen weniger gut wirken. Umgekehrt genau so. Jede (Tier)Art hat ihre eigene gute Bakteriën-Stämme. Bei der Anwendung von Probiotica kann man darum auch am Besten Tierart-spezifische Probiotica verwenden. Neuere Forschung hat auch ergeben dass die Anwendung von (Tier)Art-fremde Probiotica dem Abwehrapparat des Benutzers mehr erregt als die (Tier)Ar-eigene Probiotica.

Der Ausgangspunkt bei der Anwendung von {robiotica ist (oder: sollte sein) die Stimulierung von einer so gesund mögliche Darmflora, die dadurch führen kann zu einem so optimal möglich funktionierenden Darm und so beiträgt an ein besseres funktionieren des Gastherren. In unserem Fall hier: die Tauben. Als ich mich, etwa vor zwanzig Jahren, anfing um mich mit der Verbesserung der Darmwirkung zu beschäftigen, war ich ziemlich entzückt von Probiotica, also schon lange bevor es ein Hype wurde. Aber instinktiv war ich damals nicht glücklich mit dem Gedanken um Tierfremde Darmbakteriën einsetzen zu müssen. Es wurde damals, in der "Pionierzeit" der Probiotica, behauptet dass die Preparate täglich angewendet werden sollten weil sonst die Bakteriën doch wieder, nach einiger Zeit, aus den Darm verschwinden würden. Ich habe mich damals auf die Verbesserung der Körpereigenen Darmflora gerichtet, um es anders zu sagen: um die "körpereigene Probiotica" der Tauben zu verbessern. Einen anderen Grund um damals diesen Weg zu wählen war einfach: die Probioticaprodukte waren (und sind) einfach teuer. Auch darum wurde der Weg eingeschlagen um die körpereigene gute Darmflora zu verbessern. Das Ergebnis dieser Expedition ist bekannt: unser Bony-SGR. Dieses Produkt trägt bei an der Verbesserung der gesunden Darmflora und die Unterstützung des Körpers. Die Praxis zeigt dass die Gesundheit der Tauben hierdurch stark stimuliert wird.

Das Thema der Probiotica hat natürlich immer mein Interesse behalten, aber ich habe mich auch immer gestört an das Verkaufgebrabbel der Hersteller und deren Vertreter dass es "alles nichts ausmacht" ob man Hunde-, Hühner-, Kühe- oder Menschen-Probiotica benutzt. Neuere Forschung weist sehr wohl auf die Unterschiede in den verschiedenen Arten und die Effekte von "fremde" Probiotica auf dem Abwehrsystem eines fremden Gastherren. Das ist der Hauptgrund dafür dass Tierart-spezifische Probiotica mein Vorzug haben.

Kinder die in der Gebärmutter sind kleine Menschen die steril sind. In ihren Darm haben sich dann noch keine Bakteriën eingenistet. Bei der Passage durch den Geburtsweg nehmen Kinder schon einen Teil der Bakteriënflora der Mutter in sich auf und bei dem ersten Kontakt mit ihre Haut auch ihre Hautflora. Dieser Kontakt ist wichtig für das Kind. Kinder die per Kaiserschnitt zur Welt kommen haben eine deutlich abweichende Mikroflora, was sogar noch im siebten Lebensjahr fesstgestellt werden kann. Bei diese Kinder zeigt sich, zum Beispiel, ein erhöhtes Risiko auf der Entwicklung einer Allergie. Hieraus dürfte deutlich sein dass die Entwicklung einer gesunden Darmflora von grosser Bedeutung ist für die Entwicklung jedes Einzelnen und dass gillt für Tiere genauso wie für Menschen. In dieses Licht besehen ist es auch besser zu verstehen weshalb die Verabreichung von Bony-SGR den jungen Tauben soviel Unterstützung bietet. Eine gesunde Darmflora hat, unter Anderm, die folgenden Funktionen:

1.Gute Darmbakteriën tragen bei an der normalen Entwicklung des Darms, sowohl was die Anatomie betrifft, als auch dem funktionieren der Darm-Schleimhaut. Die Mikroflora spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Zellen dieser Schleimhaut, sowohl in Bezug auf die Zellenerneuerung, die Zellenentwicklung, die Länge der Darmflocken, als auch die Tiefe der Darm-krypten. Ausserdem ist die Mikroflora von grosser Bedeutung für ein normaler Bewegungsablauf des Magendarmkanals.

2.Das gesammte Zusammenspiel der guten Darmbakteriën sorgt und unterstützt den Darmkanal derartig dass krankmachende Bakteriën weniger Gelegenheit bekommen sich an Darmzellen zu heften. Gerade das ist bedeutsam bei der Entstehung von Krankheiten. Die verschiedenen Arten Darmbakteriën arbeiten dermassen zusammen das eine so optimal mögliche Umwelt in dem Darm entsteht, wovon jede Art soviel wie möglich Profit hat. Die Abfallstoffe der einen Art sind zugleich Nahrungsstoffe einer andern Art. So gibt es Bakteriën-Arten die fähig sind um bestimmte Faser ab zu bauen. Die Stoffe die dabei freikommen sind die Nahrung für andere Bakteriën-Arten. Prebiotica Neben der Bedeutsamkeit der guten Bakteriën im Darm, die Probiotica, ist auch die Einsicht entstanden dass die Nahrungsstoffe für diese guten Bakteriën ausreichend im Darm enthalten sein müssen, denn sonst können diese Bakteriën ihre Beiträge an der Optimalisierung der Darmflora nicht verwirklichen. Diese Nahrungsstoffe die wichtig sind für die gute Darmbakteriën werden auch "Prebiotica" genannt. Dies sind also keine Bakteriën, sondern Nahrungsstoffe wie FOS (= Fructo-oligo-sachariden) und andere.

3.Es dürfte deutlich sein dass wenn die krankmachende Bakteriën nicht richtig in der Lage sind um sich an der Darmwand zu heften, der Abwehrapparat der Tauben nicht überbelastet werden wird. Hierdurch kann mehr Energie für die Entwicklung des Taubenkörpers selbst eingesetzt werden. Damit trägt das bei an der Reifung des Abwehrsystems der Taube, das kann dann adequater reagieren wenn es im späteren Alter durch schädliche Bakteriën angegriffen wird.

4.Neben der Entwicklung der Nahrungsstoffe für andere Darmbakteriën sorgt eine gute Darmflora auch für die Produktion von Kurzketten Fettsäuren, die bedeutsam sind für eine gute Entwicklung der Dickdarmflora, aber auch die Produktion von Vitamin K und Vitamine B12 wird hiermit stabil gehalten und hilft auch bei der Produktion von bestimmte Aminosäuren die für den Gastherren von bedeutung sind.


Antibiotica

Diese Stoffe brauchen eigentlich keine nähere Ausführung. Jeder Taubenliebhaber kennt sie und benutzt sie (meistens: viel zu oft). Hier ist es nur wichtig um darauf hin zu weisen dass die Anwendung von Antibiotica nicht nur die krankmachende Bakteriën absterben lässt, sondern auch die unterstützende gute Darmflora. Dies sollte mann bei der Anwendung immer bedenken. Forschung hat erwiesen dass nach einer Antibioticum-Kur die Erholung der Darmflora gefördert werden kann mit der Anwendung von Pre- und Probiotica-Preparate. Entscheiden Sie sich bei der Auswahl eines Preparates für ein Produkt worin verschiedene Bakteriën-Arten enthalten sind (u.A.: Lactobaccillus acidophilus, Lactobacillus casei,Bifidobacterie longum, Enterococcus faecium, Lactococcus lactis) Die Praxis zeigt dass die Anwendung von Bony-SGR nach einer Antibioticum-Kur die Erholung der Darmflora ebenfalls unterstütz. Übermässige Anwendung von Antibiotica trägt bei an der Störung des delikaten Gleichgewichts das es bei den verschiedenen Darmflora-Bakteriën gibt und das ist oft auch im Vorteil für Candida Albicans und andere Hefe-Arten. Das letztere kann der Anfang sein von einem Teufelskreis, wobei versucht wird um enttäuschende Leistungen zu verbessern mit Zuführungen von Antibiotica. Anfangs scheint dies auch Erfolg zu haben, aber nach dem kuren treten die Probleme mit der Form der Tauben schnell wieder hervor, was durch den Überwuchs dieser Hefe mitverursacht wird. In diesen Fällen ist es besser um dafür zu sorgen das die Darmflora sich erholen kann. Kurzgefasst können wir feststellen dass eine gesunde Darmflora von grosser Bedeutung ist für eine gute Wirkung des Abwehrorgans. Siebzig prozent der Abwehr des Körpers befindet sich in der Darmwand. Das unterstützen einer guten Darmflora kann man betrachten als die Grundlage für das bessere funktionieren dieses Abwehrorgans. Hierzu kann man (vorzugs-weise: Art-spezifische) Probiotica anwenden. Diese können, sicher während und nach einer Antibioticum-Kur, die Erholung der guten Darmflora unterstützen, wodurch die Tauben sich schneller erholen. Leider sind Art-spezifische Probiotica für Tauben noch nicht massenhaft verfügbar und darum müssen Tierart-fremde Varianten angewendet werden. voor duiven nog niet in grote mate beschikbaar en moet vaak gebruik gemaakt Zwar zeigt die Praxis dass dies zu einer Erholung der Darmflora führt, aber es ist auch möglich um die körper-eigene "Probiotica" zu unterstützen durch verabreichung von Prebiotica und von Produkte wie Bony-SGR. Hoffentlich hat dieser Artikel beigetragen zu der Einsicht wie wichtig eine gute Darmfunktion ist. Zu diesem Thema kann noch vieles mehr geschrieben werden.

Möglich sind durch diesen Artikel auch neue Fragen entstanden. Wenn ja, dann bitte stellen Sie die mich. Ich beantworte sie gerne! Unsere Emailadresse (auch für Newsletter-Abmeldungen):
Viel Erfolg !

 

Ihr Tierarzt Peter Boskamp

In Newsletter von November habe ich hingewiesen auf das Zuchtöl das wir entwickelt haben. Neben Vitamin E enthält dieses Öl auch die für die Zucht essentiëlle DHA und EPA. Auch wurde schon darauf hingewiesen das in Untersuchungen bei Hunden festgestellt wurde dass Welpen die schon in der Gebärmutter DHA und andere Omega-3-Fettsäuren bekommen hatten deutlich intelligenter waren und auch blieben als Welpen die dieses Nahrungsöl nicht bekommen hatten.