Omega-3 und die Zucht

In Newsletter von November habe ich hingewiesen auf das Zuchtöl das wir entwickelt haben. Neben Vitamin E enthält dieses Öl auch die für die Zucht essentiëlle DHA und EPA. Auch wurde schon darauf hingewiesen das in Untersuchungen bei Hunden festgestellt wurde dass Welpen die schon in der Gebärmutter DHA und andere Omega-3-Fettsäuren bekommen hatten deutlich intelligenter waren und auch blieben als Welpen die dieses Nahrungsöl nicht bekommen hatten.


In "coupes" (= scheibchen Gehirn) die unter dem Mikroskop gelegt wurden zeigte sich dass die Gehirnzellen mehr sgn. Dendrite produziert hatten. Diese Dendrite sind notwendig für ein schnellerer Datentransport wechselseitig zwischen die Gehirnzellen. Weil mehr Schaltungen gelegt werden konnten, konnten diese Welpen darum auch intelligenter reagieren in Testen die mit ihnen gemacht wurden. Um es in Komputerbegriffe aus zu drücken: diese Welpen waren so zu sagen ausgerüstet mit einen schnelleren Prozessor.
Der Beweis dass dies bei Tauben auch so ist, muss noch durch Forschung geliefert werden, aber weil es bei Hunde, Menschen und andere Tierarten Wissenschaftlich erwiesen ist, ist mehr als annehmbar dass bei Tauben das gleiche Resultat erreicht werden kann.
Liebhaber die in den letzten Jahren bei der Zucht Omega-3-Öl eingesetzt haben, haben mir auch berichtet dass sie eine starke Vermutung hatten das die Tauben dadurch schlauer geworden waren. So gab es weniger "dumme" Tauben die nach dem Absetzen den Wassertrog nicht zu finden wussten.
Ganz abgesehen hiervon: Omega-3-Zuchtöl ist auch zu empfehlen für den Widerstand und die allegemeine Entwicklung von Nest-Jungen.


Zucht und Gelbkur

In den letzten Wochen gab es auch Fragen zu dem besten Zeitpunkt um eine Gelbkur zu geben um die besten Resultate während der Zucht erreichen zu können.
Bekannt ist das alle anti-Gelbmittel (Imidazolverbindungen) eine "potenziell teratogene und mutagene Wirkung" haben. In gut Deutsch: sie können Abweichungen im DNA verursachen die zu angeborene Fehlentwicklungen oder auch zu Krebs bei den Tauben führen können.
Diese Tatsache wird langsam an allgemein bekannt und das ist auch sehr gut.
Weil diese Stoffe diese Potenz haben is es zu empfehlen um Tauben die mit diese Art von Medikamente behandelt wurden nicht zur Konsumption zu verwenden. Das ist auch einer der Gründe dafür dass man immer grössere Bedenken hat über die Anwendung solcher Mittel. Diese Art von Medikamenten wird aber noch regelmässig bei Menschen eingesetzt bei seksuell übertragbare Krankheiten und werden darum vorläufig noch erhältlich bleiben.
Einerseits brauchen wir nicht in Panik zu geraten wenn diese Mittel angewendet werden, aber anderseits sollte man sicher auch nicht all zu gelassen umgehen mit Mittel die diese Stoffe enthalten.
Was ihren Einfluss auf die Zucht angeht, ist bekannt dass diese Stoffe auch die Kwalität von Sperma negativ beeinflussen können, was aber nicht in allen Fällen auch zu unbefruchtete Eier führt. Man kann es sich aber gut vorstellen dass bei männliche Tauben die schon nur mässig Fruchtbar sind, dieser Effekt dann doch auftritt. Darum sollte man die Tauben rechtzeitig vor der Zucht untersuchen lassen ob eine Behandlung gegen Trichomonaden auch wirklich erforderlich ist, oder ob es ausreicht um zu warten bis eine gute Behandlung auf die Eier während der Brut. Bei leichte Infektionen bevorzuge ich zu warten bis alle Tauben auf Eier gekommen sind und dann zu behandeln.
Muss aber doch bevor der Zuchtperiode behandelt werden dann vorzugsweise eine Behandlung mit Kapseln um so den Zeitraum der Behandlung einschränken zu können auf einer Länge von zwei Tagen.
Auch während der Brut ist eine Behandlung per Kapsel nicht nur Zieltreffender aber auch praktisch gut ausführbar.

Weitere Empfehlungen für die Zuchtperiode finden Sie im Newsletter vom Dezember 2006, die noch immer aktuell sind.



C/P - Trunk und die Zucht

Der C/P-Trunk ist ein Nahrungsergänzungsmittel dass während der Zucht angewendet werden kann um eine gute Kwalität der Eierschale zu erreichen.
Es ist sicher empfehlenswert bei ältere Taubinnen oder wenn es in der Vergangenheit schon einmal nur eine mässige Kwalität der Eierschalen gegeben hat.

Bony-SGR und die Zucht

In der Zuchtperiode kann auch Bony-SGR gute Dienste liefern. Während das Kuppeln kann man diesen Trunk täglich verabreichen. Der in Bony-SGR ethaltene Koreanische Ginseng hat eine sitmulierende Wirkung auf die Fruchtbarkeit. Auch bewirkt die Verabreichung von diesem Trunk einen deutlich besseren Kot. Aber seinen grössten Wert beweist Bony-SGR vor allem nach dem Absetzen. Durch den Stress des Absetzens können die Jungen schon mal einen Rückschlag erleiden. Die Praxis zeigt dass gerade in dieser Zeit eine tägliche Zufuhr von Bony-SGR von grosser Bedeutung ist. Nach einer Woche kann man die Dosierung vermindern bis eine Verabreichung von 2 bis 3 Mal pro Woche. Öfteres verabreichen kann jedoch dazu führen dass die Tauben zu früh in Flugform kommen, was so früh in der Saison ganz ungewünscht ist.

Bony Bolectrol Plusund die Zucht

Spritzer im Nest können ein nervendes Problem sein. Wenn es nicht gelingt um dieses Problem mit alleine t Bony-SGR zuvor zu kommen, dann ist die Kombination mit Bony Bolectrol Plus zu empfehlen. Die Dosierung beträgt ein bis zwei Esslöffe; pro Liter Trinkwasser während etwa 4 bis 5 Tagen.
Einen Rückfall der Kondition der Jungen wird hierdurch meistens vermieden.

Probiotica und die Zucht

Während der ganzen Zuchtperiode kann man Probiotica in das Trinkwasser geben um die Darmflora zu optimalisieren wodurch krankheitserregende (Darm)Bakteriën weniger oder keine Chance bekommen können. Nur 1 Gramm pro Liter genügt schon.

Alle diese Mittel sind darauf ausgerichtet um während der Zucht periode so wenig wie möglich Medikamente einsetzen zu müssen. Die Forschung hat wissenschaftlich bewiesen dass eine optimale Darmflora während der Zucht beiträgt an die Entwicklung eines guten Abwehrsystems bei den jungen Tauben.
Das dieses inzwischen sehr wichtig ist zeigen die Daten über die Zunahme der die Rolle des Circovirus.
Wie schon in frühere Newsletters erklärt wurde ist dieses Virus in der Lage und darauf aus um sich ein zu nisten in die sgn. Bursa von Fabricii. Dieses kleine Organ bei der Cloaca ist die Basis von wo die Abwehrzellen durch den Körper ausschwermen. Je früher diese Infektion auftritt, so schwerer sind die Folgen, denn: wenn die Abwehrzellen sich schon grösstenteils im Körper haben können verbreiten bevor das Virus zuschlägt wird der Schaden geringer sein als wenn diese Verteidigung noch nicht bereit steht. Sollte dann auch noch eine mässig entwickelte Darmflora ie Infektion bestehen, dann ist das Reaktionsvermögen auf diese und andere Infektionen noch weiter geschwächt.

Darum ist es unsere Empfehlung um während der Zucht und der Aufzucht die Anwendung von Medikamenten so viel wie nur möglich ein zu schränken, um dem Körper die Gelegenheit zu geben sein eigenes Abwehrorgan so vollständig wie möglich entwickeln zu lassen.
Es ist klar dass das nicht immer gelingen kann. Trotz alle gute Sorgen gibt es leider doch Fälle dass ein Ausbruch von (zum Beispiel) E.Coli oder schlimmer auftreten kann. In diesen Fällen kann eine Behandlung mit Medikamenten unvermeidbar sein. Wenn wir aber alles getan haben um den natürlichen Widerstand sich so gut wie möglich entwickeln zu lassen, dann sind die Tauben in der Lage um schneller zu reagieren auf die notwendig gewordene Medikamente.

Schlechte Fruchtbarkeit und die Zucht

Es kann vorkommen dass einige Täuberiche und Täubinnen während der Zucht verminderte Fruchtbarkeit zeigen. In diesen Fällen kann das verabreichen von zusätzliches Vitamin E (mit oder auch ohne Selenium) helfen um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Die obengenannte Möglichkeiten helfen überigens auch um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Im Einzelfall reicht auch schon mal das entfernen der Federn rundum der Cloaca um ältere Täuberiche zu helfen um ihre Arbeit machen zu können.
Aber wenn es trotz alle gutgemeinte Unterstützungen dann doch noch nicht klappt, dann kann ein beträchtliches Resultat erreicht werden mit Hormon-Impfungen. Täuberiche bekommen zwei Injektionen und Täubinne eine Injektion.

Ich habe kurz einige Punkte angegeben die während der Zucht berücksichtigt werden können. Ausgangspunkt hierbei ist dass versucht wird um die jungen Tauben einen so geschmeidig wie nur möglichem Start zu geben ohne übermässigen Zugriff auf Medikamenten.

Viel Erfolg mit der Zucht


Tierarzt Peter Boskamp