Newsletter Januar 2010

Natürliche Arbeitsweise Teil 1

War es nicht erst gestern, als wir die das neue Jahrtausend feierten? Und jetzt haben wir das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts schon wieder hinter uns gebracht. Wie die Zeit vergeht. Was die Tauben angeht haben wir in den letzten zehn Jahren erhebliche Veränderung erfahren. Nicht nur ist die Zahl der Züchter drastisch gesunken, was teilweise auf die Altersentwicklung zurückzuführen ist, auch ist der Taubensport sehr professionalisiert worden. Wo einst die Konkurszeiten manchmal stundenlang dauerten sind sie heute schnell zu Ende. Es darf heute nichts mehr mit den Tauben sein ansonsten ist eine gute Platzierung nicht mehr möglich. Gemäss dem Wunsch zu den Siegern zu gehören, suchen viele Liebhaber das "magische Mittelchen". Ein Mittel, das auch gute Ergebnisse garantiert. Und lassen Sie uns nicht drum herum reden. Es gibt natürliche Produkte, die helfen können, dass die Tauben besser fliegen. Und ich spreche hier selbstverständlich nicht über Doping. Jedoch ist das Festhalten an der Suche nach dem "Wundermittel" die völlig falsche Ausgangsbasis. "Und wie sieht es bei den Top-Spielern aus? Haben Sie keine Wundermittel? Diese müssen doch welche haben, das kann doch nicht anders sein? "

Wie oft höre ich solche Kommentare. Es scheint, als ob diese Ansicht nicht zu beseitigen ist. Diese Top-Spieler sind gute Taubenzüchter und sie haben gute Tauben. Um erfolgreich Tauben zu spielen, müssen wir auch erst einmal ein guter Taubenzüchter sein. Jemand mit Einsicht und einer langfristigen Vision. Und außerdem brauchen wir gute Tauben. Aus einem Esel kann man eben kein Rennpferd machen. Ein guter Liebhaber bleibt in der Regel nah an der Basis und hat ein gutes Auge für das "Schlagmanagement. Ein guter Liebhaber wird sicherlich nie einen übermäßigen Medikamentengebrauch vornehmen. Wenn Sie bis hierher gelesen haben, werden Sie denken: "ja ja ich weiß das alles". Das mag sein, aber tun Sie es auch auf Ihrem eigenen Taubenschlag?

Sind Sie ein Liebhaber und überprüfen, ob die Lüftung auf Ihrem Schlag gut ist. Prüfen Sie die Lüftung bevor Sie auf den Taubenschlag Veränderungen vornehmen. Eine gute Ventilation in einem Schlag ist sehr wichtig und etwas, das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Zu viel und zu oft sehe ich Tauben mit Atembeschwerden, obwohl diese gut auf die Gabe von Medikamenten reagieren. Jedoch bekommen sie viel zu schnell wieder die gleichen Probleme weil die Ursache nicht beseitigt ist. Augenwischerei also. Vergebliches suchen nach dem Wundermittel obwohl die Ursache und Lösung ganz woanders zu suchen ist.

Nun gehen wir davon aus, dass die Lüftung im Taubenschlag gut ist. Sind Sie auch ein Liebhaber der seine Tauben beobachtet? Das braucht jeden Tag Zeit, um zu sehen, ob sich einige Tauben anders als die anderen verhalten. Sehen Sie, ob sich die Jungtauben am Kopf kratzen, ob die Qualität stimmt oder die allgemeine Kondition? Und wenn Sie sehen, dass Tauben Ihrem Anspruch nicht gerecht werden ergreifen Sie dann auch geeignete Massnahme?. Entfernen Sie diese vom Schlag? Die Topspieler tun das. Sie selektieren und selektieren. Und wenn sie selektiert haben, selektieren sie nochmal. Mit einer guten Selektion ist letztlich viel mehr zu gewinnen als wieder und wieder in den „Medizinpott“ zu greifen. Wenn Sie das oben genannte machen werden Sie nicht mehr sportlich hinterherhinken. Zu Beginn dieses Artikels schrieb ich, dass die Konkurszeiten kürzer geworden sind und dass die Tauben nichts haben dürfen, sonst sind sie erfolglos.

Das ist auch wahr. Und wenn Sie das gesagte beherzigen ist es noch keine Garantie, dass Sie vorne mitspielen. Dies erfordert auch, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Gesundheit der Tiere lenken. Und dies regelmäßig. So regelmäßig wie sie Wohnung, Garten und Küche kontrollieren, sollten Sie Krankheiten wie den gelben Knopf, Kokzidiose und Würmer überprüfen (lassen). Kontrolle ist besser als blinde Behandlungen. (jetzt klingelt es mir in den Ohren von den Züchtern, die meinen, dass Kontrollen überflüssig seien). Leider bildet diese Gruppe einen großen Teil der Züchterschaft. Sie leben nach den „alten“ Vorstellungen und kuren blind und meist viel zu kurz, so dass die Resistenzen zu einem regelmässigen Problem werden. Aber es sollten nicht nur diese (einfachen) Krankheiten kontrolliert werden. Die regelmässige Versorgung ist wichtig. Halten Sie lieber weniger Tauben und versorgen diese mit hochwertigen Futtermitteln. So z.B. mit Omega-3-Fettsäuren, welche in der Taubenernährung sehr wichtig ist. Besonders während der Brutzeit und der Wachstumsphase der Jungtauben. Wenn Sie das nun lesen und an dieser Stelle für sich das Geeignete noch nicht erkannt haben kann ich das zunächst verstehen.. Dann höre ich einige Gedanken: "Ich muss ja mit Züchtern einkorben, welche nicht so handeln und meine Tauben sind dem Infektionsdruck dann ausgesetzt. Ja, das ist so. Jedoch tun sie alles damit Ihre Tauben diesem Infektionsdruck gewachsen sind. Jedoch nicht wie seit 35 Jahren üblich mit Gläsern voll Arzneimitteln.

Ich kann mich noch an einen kürzlich gehaltenen Vortrag über natürliche Arbeitsweise erinnern, als zum Schluss ein Liebhaber zu mir kam mit den Worten: "Nette Geschichte. Aber das ist etwas für die Anfänger hier. Frage mich nächstes Jahr wenn ich wieder nur das Pulver x gebe und alles kaputt gespielt habe. Dann kommen wir auf ein Glas Bier ... .... ". Hier kann man mutlos werden. Da gibt es viele Züchter, die nichts sagen, aber nachdenken. Zum Glück sehe ich eine wachsende Zahl von Züchtern welche erkennen, dass wir zurück zu den Wurzeln müssen. Dies heisst, die Grundlagen für eine gute Abwehrkraft bilden. Dies ist eben die Basis, um Krankheiten zu vermeiden. Und wenn dann doch eine Krankheit ausbricht, ist die Krankheit sehr viel einfacher mit milden Medikamenten zu überwinden, Lassen Sie mich hier klarstellen. Ich bin nicht gegen die Verwendung von Medikamenten bei den Tauben. Ich bin nicht Don Quijote. Ich bin jedoch gegen den unnötigen Gebrauch von Medikamenten, welche dann auch noch den natürlichen Abwehrkräften entgegenwirken. Die neuen Entwicklungen sind vielversprechend. Es gibt mehrere Produkte mit Probiotika auf dem Markt, und es werden gute Omega-3-Fettsäuren angeboten. So gibt es mehrere Produkte, die dazu beitragen, den Widerstand zu fördern. Wir haben selbst seit mehr als 25 Jahren mit Produkten Erfahrung die helfen, den Widerstand zu unterstützen. Der rote Faden ist und bleibt das Bony-SGR. Ich glaube, dass die Tauben die Gewinner sind wenn sie Bony SGR, Basiskern, BMT, Zuchtöl, Probiotika und Bony-Mineral bekommen. Diese Kombination von natürlichen Wirkstoffen hilft, die Abwehrkräfte auf einem optimalen Niveau zu halten, wodurch sie mehr Chancen haben, Krankheiten auf natürliche Weise in Schach zu halten. Jedoch führen bekanntlich viele Wege nach Rom.

Andere Unternehmen nehmen hier ihren eigenen Weg. Aber ich möchte keine Namen nennen, um zu vermeiden, dass ich (fälschlicherweise) jemanden vergesse. Mein Anliegen ist es lediglich, dass die Züchter sicher in der Ansicht werden, dass ihre Tauben gute Basis-Abwehrkräfte bekommen können, wodurch sie weniger anfällig für Krankheiten werden und weniger Medikamente benötigt werden. Für den regelmässigen Newsletter-Leser ist dies bekannt. Ich habe bereits meine Vorstellungen oft aufgeschrieben. Aber in den letzten Monaten habe ich sehr viele neue Leser, was mich veranlasst hat, nochmal darauf einzugehen. Ich werde in den nächsten Newslettern die natürliche Behandlung von Atemwegserkrankungen und Verdauungsbeschwerden weiter erörtern. Ich hoffe, ich habe deutlich gemacht, dass eine natürlichere Versorgung nicht bedeutet, alle Medikamente in den Papierkorb zu werfen und sich ausschliesslich auf pflanzliche Produkte zu stürzen. Nein, der natürliche Ansatz stellt die Grundlagen sicher, um Prävention in die Tat umzusetzen. So, dass Krankheiten wenig Chancen haben, auszubrechen. Dies können pflanzliche und anderen natürliche Mittel solide unterstützen.

Die Erfahrung zeigt eindeutig, dass treue Nutzer von Naturprodukten, kombiniert mit einem guten Schlagmanagement im Laufe der Zeit weniger Medikamente benötigen. Ein gutes Beispiel in Deutschland ist und bleibt Bernd Kohagen, der im Jahr 2006 Nationaler Meister wurde, und dies mit einem Minimum an Medikamentengaben. Aber es wird jedoch weiterhin unter bestimmten Umständen notwendig bleiben, ein Medikament zu verabreichen.

Aber alles in Massen und mit gesundem Menschenverstand.

Ihr Peter Boskamp