Newsletter August 2009

Newsbrief Taube August 2009

Jungtauben-wiederholung

“Warum bleiben doch so viele Jungtauben hinter?”. Das ist kurz gesagt die Frage die ich im letzten Monat ueber Mail und waehrend die Sprechstunden und Termine am oeftesten gehoert habe.

Ich habe schon letzten Monat einen Newsbrief den Jungtauben gewidmet. Und ein guter Leser konnte da schon groesstenteils rausfinden welche Krankheiten die Jungtauben belasten in diese Zeit.
Es ist nicht so dass diese Krankheiten nicht in andere Jahreszeiten vorkommen, auch dann kommen diese Krankheiten vor. Aber jetzt kommen die Faktoren die den "Arbeitsbereich" verbessern, mehr zusammen. Die Ravage die angerichtet werden kann ist jetzt groesser.


Wir hoeren momentan viel ueber die Mexicanische Grippe. Was ich ausserdem hoere ist dass mann denkt dass uebertrieben reagiert wird..."da ist doch gar nichts los?”
“O nein?” denke ich mir dann. Und bespare meine Energie um alles noch eimal zu erklaeren, wieso es nur so scheint. Ich habe manchmal den Eindruck dass mann das gar nicht hoeren will. Vielleicht kommt es weil menschen im Prinzip Angst haben fuer das was kommt. Eine Art von Leuchnung dass es Ernst sein koennte. Eine Art von Straussenpolitik.
Denn, auch wenn es scheint als waere wenig oder nichts los, der Gegenteil ist wahr. Die Welt ist getroffen durch ein Virus das mehr oder weniger unbekannt ist fuer das Abwehrorgan der meisten Menschen. Dieser Virus hat also freie Fahrt. Und wenn es dann eindringt bei Menschen wo es auf andere guenstige Umstaende trifft, dann ist Bingo.
Wenn dies mehrfach in kurzer Zeit passiert, nimmt der Infektionsdruck zu. Mehr Menschen werden krank. Aber in diese Jahreszeit leben wir mit offenen Fenster. Frische Luft, gesundes Essen usw. Also kann mann schon was ertragen. Wenn die "R" wieder im Monat kommt, werden auch andere Viren und Bakterien mitspielen die Erkaeltungen usw. hervorrufen koennen. Die guenstige Umstaende fuer das Grippevirus nehmen dann zu. Es hat mehr Chance um zu zu schlagen weil die allgemeine Abwehr der Menschen abnimmt, aber auch weil die Ventilation in die meisten Hauser anders wird als im Sommer. Kurz gesagt der "Arbeitsbereich" wird besser fuer das Virus.
“Na und?” hoere ich manchen denken und andere sagen. "Dann bekommen ein haufen Menschen die Grippe. Das passiert doch jedes Jahr.
Dass stimmt und jedes Jahr sterben auch viele Menschen an die Folgen dieser Grippchen. Aber dann sprechen wir ueber Viren die schon laenger herumschweben. Viren wogegegen schon eine bestimmte Abwehr ist aufgebaut in Menschenland. Das ist bei der Mexikanische Grippe nicht der Fall.
Und wo die Menschen die sich mit diesem Virus beschaeftigen jetzt Angst vor haben, ist dass dieser Virus mutiert, d.h. sich aendert in ein mehr boesartiger Virus.
In diesem Falle wird die Zeitbombe wirklich zum explodieren kommen. Gut also dass diese Sache ernst genommen wird und dass an Impfstoffe gegen dieser Virus gearbeitet wird.
So einiges kann sich also in eine ernste Situation aenderen. Natuerlich muessen wir auch keine Panik machen, aber mit gesunder Verstand auf das Schlimmste vorbereitet sein ist der vernuftigster Schritt den wir jetzt machen koennen.


Was hat dies mit unsere Tauben zu tun?

Die Mexikanische Grippe an sich, im Prinzip wenig, zum Glueck. Aber das Beispiel einer verbesserung des Arbeitsbereiches wodurch die Chancen eines Virusses zunehmen, damit haben wir auch im Taubensport zu tun.

Wenn die Jungtauben abgesetzt werden koennen sie angesteckt sein, oder nicht, mit Trichomonaden. Wenn hiergegen nicht vorbeugend verfahren wird fangen diese Jungen schon mit einem Hinterstand an. Dann wird schon viel gefragt von die sich noch entwickelnde Abwehr.
Aber meistens bleibt es nicht nur bei Trichomoniasis. Auch Hexamitiasis und der beruchtigde Circo-Virus koennen eine Rolle spielen bei dem bremsen von dem Aufbau des natuerlichen Abwehrs der Jungtauben.
Wachsen die Jungtiere auf in Isolation kann das eine oder andere noch ziemlich guenstig verlaufen.
Aber wie oft passiert es nicht dass wir ein oder mehrere Jungtiere dazu setzen von einem befreundeten oder guten Taubenliebhaber. Dass ist der Moment indem wir Krankheiten reinschleppen koennen. Die Mikroben der Neuen und die schon anwesenden Jungtiere vermischen sich und schon wieder ist ein Faktor dazugekommen der Abwehruntergrabend sein kann.
Besuchen die Jungtauben die Daecher in der Nachbarschaft, dan laufen wir wieder das Risiko auf Einschleppung vom Adenocoli-Problem. All diese Anfaelle koennen ein Grund sein um bei Klinischen Ausbruechen zum Medizintopf zu greifen. Hiermit wird zwar nicht nur der Krankheitserreger erfasst aber auch die gute Darmflora hat was einzustecken.
So kommt die Saison weiter. Schon bevor die Vorfluege angefangen haben kann ein ernsthafter Anschlag auf die Abwehr der Tauben gemacht sein. Und gerade in dieser Vorsaison ist es o so wichtig um die Abwehr der Tauben so optimal wie moeglich zu halten und dabei zu versuchen so wenig wie moeglich Medikamente zu benutzen.
Der mittlerweile beruechtigde Herpesvirus kommt bei Tauben im Lande massal vor.
Zirka 65% der Tauben hat Antistoffe gegen dieser Virus. Das heist das dieser Virus oft latent (verborgen) anwesend ist. Haben die Tauben schon eine niedrigere Abwehr dann wird dieser Virus oft gerade unter der Oberflaeche schlummern. Das ist dann wieder eine Belastung fuer die Abwehr der Taube. Ausserlich koennen diese Jungtauben noch einigermassen gut aussehen. Um das Haus herum koennen sie auch noch anstaendig fliegen.
Und dann kommen die Vorfluege. Dann heisst es Stress pur fuer die Jungtauben. Und Stress ist einer der staerkesten Faktoren die die Abwehr untergraben. Der Arbeitsbereich wird immer besser fuer die Krankheitserreger.

Kommen die Jungtiere nun zusammen in den Koerben dann sind die Tauben wobei die Viren unter der Oberflaechen schlummern als ersten an die Reihe. Es entstehen klinische Ausbrueche. Nicht nur verbreiten diese Tauben dann Massal Krankheitserreger wie Viren und Bakterien, oft auch bleiben, sicher wenn der Herpesvirus im Spiel ist, die Jungtiere massal hinter. Sogar schon bei den Trainingsfluegen.
Durch der schwere Infektionsdruck in den Koerben werden jetzt auch die Jungtiere die weniger empfindlich sind angesteckt mit den Krankheitserregern.
Ein Teil wird jetzt auch zur Beute der Angreifer. Nach einer Inkubationszeit von ein Paar Tagen bricht auch hier die Krankheit aus wenn die Umstaende guenstig sind. Und die sind wieder guenstig bei dem naechsten Trainingsflug oder beim ersten Flug, wie auch immer. Und wieder bleiben massal Jungtiere hinter. Und dass ist was wir nun in letzer Jahren regelmaessig passieren sehen sobald die Jungtaubensaison anfaengt.

Es waere gut wenn ein Impfstoff zugelassen werden wuerde gegen u.A. den Herpesvirus um zu versuchen den Infektionsdruck dieser Krankheit zu verringern. Aber solange dies nicht der Fall ist, bleibt uns nur vorbeugende Gesundheitspflege als mittel um den Schaden zu begrenzen.
Dass ist keine Garantie dafuer das keine Tauben krank werken. Aber mann kann sagen dass die Folgen vom Infektionsdruck eingeschraenkt werden und die Tauben, wenn sie schon angesteckt werden, besser bestand sind gegen die Folgen der Ansteckung und meistens scheller genesen.


Obwohl ich im Newsbrief vom letzten Monat schon ein Schema gegeben habe fuer die Begleitung der Jungtauben wurde mir diesen Monat durch mehrere Taubenliebhaber nochmal darum gebeten. Ein Grund um dieses Schema in diesem Newsbrief nochmal zu wiederholen.

Begleitung der Jungtauben:

Beim Absetzen Kontrolle auf die Anwesendheit vom Gelber Knopf (und Hexamiten). Bei Bedarf eine Gelbkur geben. Dan auch im Trinkwasser waehrend eine Woche Bony-SGR dazugeben.
Weiter: KEINE Medikamente (ausser wenn absolut notwendig) waerend 14 Tagen bis drei Wochen bevor den Trainingsfluegen. In diese Periode bekommen die Jungtiere Bony-SGR 2-3 x pro Woche und B.M.T. ueber das Futter. Weiter ein gutes Omega 3 Oel.


Wenn die Trainingsfluege naeher kommen ist es an die Zeit zu kontrollieren wie die Tauben die Kinderkrankheiten durchstanden haben. Kontrolle auf Gelber Knopf, Coccidiose und Wuermer und natuerlich eine ordentliche Kontrolle der Luftwege, wobei auch auf die Anwesendheit von Schleim geachtet werden soll.


Wenn noetig ist es jetzt an der Zeit um eine Kur zu geben gegen obengenannte Krankheiten damit die Jungtiere sauber an die Fluege anfangen koennnen. Wir wissen dann dass wir selber keine Krankheiten verbreiten in den Koerben. Und duerfen hoffen dass die andere Taubenfreunde auch die Verantwortung nehmen im Bezug auf ihre Tauben.
Aber weil letzteres meistens nicht der Fall ist, macht die taegliche Praxis es fast notwendig um vorbeugend bei Heimkehr Aktion zu unternehmen um nicht nach ein paar Wochen schon wieder Probleme zu haben, weil die Tauben sich in den Koerben wieder eine Krankheit eingefangen haben.
Sicher waehrend den ersten Wochen (Trainingsfluege) ist das wichtig. Denn dann ist die Spreu noch nicht vom Korn getrennt.

Bei Heimkehr also zuerst etwas Elektrolyte ins Trinkwasser oder Bony Bolectrol Plus und danach abends vorbeugend handeln um Korbinfektionen keine Chance zu geben.
Dabei soll in die ersten Wochen vorallem die Betonung liegen bij der Vorbeugung von Darminfektionen und Tricho, aber nach einigen Wochen, wenn die Verursacher dieser Krankheiten aus den Koerben verschwunden sind, werden die Luftwegeinfektionen wieder wichtiger.
Es ist gut mit dieser Tatsache zu rechnen bei der Praevention dieser Krankheiten.

Nachdem ich im Mitten des letzten Monats obenstehende Ratschlaege geschrieben hatte, kamen noch mehr Faelle von Adenocoli vor. Eine Bitte um ein begleitendes Schema wurde mehrmals geaussert. Aber es wurde auch die Frage gestellt ob wir ein " spezielles Paket" fuer die Jungtauben haben. Bis jetzt war das noch nicht der Fall. Wenn jemand danach fragte dann stellten wir ein Paket zusammen das angemessen ist/war fuer die Tauben des Liebhabers.
Wo diese Frage uns nun oefters erreicht haben wir uns entschlossen dann doch ein " Juntierpaket" zusammen zu stellen. Dabei liegt der Akzent vor allem auf Vorbeugung.


Viel Erfolg!