Eine oriëntierende Untersuchung in der Praxis, Juli 2008

In den Monaten Mai und Juni haben wir eine Untersuchung durchgeführt bei Tauben von Limburger Liebhaber. Über die Vereine in Niederländisch Limburg hatten wir deren Mitglieder eingeladen um sich zu beteiligen an eine oriëntierende Untersuchung in der Praxis um feststellen.........

Newsletter Februar 2008

zu können welche Infektionen während der Flugsaison eine bedeutende Rolle spielen.
Natürlich haben wir uns in den vergangenen Jahren davon auch schon ein Bild machen können, aber wir wollten durch eine breitere Studie sehen ob auch mehr allgemein zutreffende Schlussfolgerungen festgestellt werden können.
Auch haben wir uns realisiert dass es sich bei diese Untersuchung auch nur um eine Momentaufnahme handeln würde und dass eine grosse Verschiedenheit an Tauben observiert werden würden: Witwer, Zuchttiere, Witwen, Jahrlinge, frühe Junge und auch späte Junge.
Die Anzahl der Zuchttiere war in dieser Untersuchung jedoch beschränkt.

Eine gute Resonanz auf unsere Einladung ergab dass eine umfangreiche Anzahl Taubenliebhaber sich als Teilnehmer meldeten, wodurch es möglich wurde ein gutes Bild zu bekommen der vorkommenden Krankheiten während der Spielsaison.
Hierbei muss aber auch in Betracht genommen werden dass die Liebhaber die ihre Tauben nie untersuchen lassen dass auch jetzt nicht getan haben.
Bei Vereinsuntersuchungen im Herbst zeigt sich nämlich oft eine beträchtliche Anzahl von Tauben in einen Verein infektiert sind mit Würmer und Coccidiose.
Solche Vereinsuntersuchungen in Herbst machen wir schon seit vielen Jahren. Dabei nimmt ein Vereinsmitglied es auf sich um Kotproben der Tauben von den Mitglieder die sich an dieser Untersuchung beteiligen ein zu schicken.
Gegen ein reduziertes Kostentarif werden diese 5-Tagen-Kotproben Mikroskopisch untersucht und auch getestet auf die Anwesentheit von Paratyfus.
Meistens sind es die seriöseren Mitglieder die diese Untersuchungen befürworten um so auf langere Sicht befreien zu können von Liebhaber die sich nicht scheuen um Tauben mit Würmer oder andere Infektionen einkorben zu lassen.

Während dieser Grossuntersuchung zeigte sich aber dass kaum starke Wurm-infektionen festgestellt werden konnten. Es gab schon einige Kotproben mit Spülwürmer und Haarwürmer, aber nur in einem kleinen Prozentsatz, meistens auch nur bei Zuchttiere und Witwer, aber nicht bei den Jungtieren.
Coccidiose sahen wir auch nicht so oft. Diese Krankheit stellten wir in einer gleichmässigen Verteilung über die verschiedenen Gruppen fest. Nur selten gab es richtig sehr schwere Infektion, aber die Kondition dieser Tauben war aber deutlich geschwächt. Bei den leichten Infektionen (von 1+ und 2++ ) war kaum eine oder garkeine Beanstandung in Bezug auf die Kondition zu machen.

Weil wir bei Vereinsuntersuchungen viel mehr und öfter Coccidiose und Würmer feststellen (auch in einer anderen Jahreszeit) vermute ich dass wir bei dieser Gross-Untersuchung zu tun gehabt haben mit Liebhaber die wir respektvoll zu den seriöseren Liebhaber rechnen können.
Somit meine ich auch dass wir bei dieser Untersuchung wahrscheinlich kein representativer Durchschnitt der Taubenliebhaber und deren Tauben vor uns gehabt haben.

Ich meine aber nicht dass das Ergebnis dieser Untersuchung darum als unbrauchbar angesehen werden soll. Es hat sich nämlich als sinnvoll gezeigt dass seriöse Liebhaber darauf bedacht sein sollen um ihre Tauben zu schützen vor dem Einkorben bei Tauben von sorglose Liebhaber.

Trichomoniasis kam zwar vor bei den untersuchten Tauben, aber (abgesehen von Einzelfälle) meistens auch nicht in extremen Masse.
Ins besondere früh in der Saison waren es haupsächlich die Tauben für die grösseren Entfernungen die noch volles Trichomoniasis hatten. Es wäre für den Taubensport wünschlich dass die Liebhaber der grösseren Entfernungen ihre Tauben schon von Tricho-Infektionen befreien würden bevor sie diese Tauben mit den Programm-Tauben mitgeben um sie ein zu spielen. Für die Liebhaber dieser Tauben ist es ja nicht erfreulich wenn ihre Tauben durch das gemeinsame Einkorben infektiert werden können.

Auch fiel es auf dass Tauben die schon eine Trinkwasserkur mit (z.B) Ronidazole bekommen hatten nicht immer völlig frei von dem Parasiten waren.
Am häufigsten wurde bei Tauben ein Luftwege-Problem festgestellt.
Auch Magen/Darmbeschwerden kamen vor, meistensfalls bei junge Tauben.
Wir sahen Liebhaber die einige Wochen lang beträchtlich geflogen hatten, aber danach stark abnehmende Ergebnisse hatten. Die meisten dieser Lieberhaber unternahmen normalerweise nichts gegen Luftwege-Probleme. Seit jeher gaben diese Liebhaber ihre Tauben nach einen Flug ein Mittel für die Därme, worin auch ein Anti-Trichomonademittel enthalten ist. Oft wunderten sich diese Liebhaber darüber dass ihre Tauben dann doch Luftwege-Probleme zeigten.
Hier bestätigt sich also was ich schon einmal beschrieben habe:
das verabreichen einer präventiven Dosierung an Tauben die nicht rein an Wettflügen beginnen macht keinen Sinn. Wenn man die Tauben nach Wettflüge desinfektieren will dann muss man die Tauben rein an Wettflüge beginnen lassen können.
Die Liebhaber die also nach einigen Wochen konfrontiert werden mit enttäuschenden Leistungen müssen dann kuren, wobei das Risiko besteht dass der Aufbau der Form gebremst wird, weil einerseits gekurt werden muss mit (stärkere) Medikamente und andererseits weil die Tauben dann nicht einsetztbar sind.

Auch ist aufgefallen, das starke Mass worin in die forderen Luftwege Schleim anwesend war. Diese Konstatierung wurde meistens begleitet von der Mitteilung vom Liebhaber dass die Tauben nur mässig bis schlecht prestierten.
Ich meine darum dann auch dass eine gute Luftwege-Kur kombiniert werden soll mit ein milderndes Mittel für die Schleimhäute der oberen Luftwege um diese so wieder sanft werden zu lassen und um die Schleimformung entgegen zu wirken. Eine Luftwege-Kur wobei der Schleim nicht auch bekämpft wird hat meistenfalls nur wenig oder kein Effekt.

Die Schleimformung bei den Tauben war in diesem Jahr auch länger feststellbar als im vorigen Jahr. Ich schreibe das dem feuchten Vorjahr zu, jedenfalls an die stark wechselhaften Wetterbedingungen in dieser Zeit.

Andererseits waren die Tauben die gut geleistet haben, so gut wie oder ganz frei von Schleim. Schleim ist also ein bedeutsamer Faktor bei Tauben. Bei zuviel Schleim kann man die Topform vergessen.
Jenachdem die Entfernungen grösser werden nehmen auch die Beschwerden zu die die Tauben durch den Schleim erleiden.

Es gab noch zwei andere bedeutsame Ergebnisse die sich bei der Untersuchung gezeigt haben:
Es gab Liebhaber die guten Erfolg hatten, aber von einer auf der anderen Woche fast oder ganz in den Listen fehlten. Also kein allmählicher Rückgang die hieroben gemeint is und der eine Folge war an behandelbare Luftwege-Infektionen, nein: diese Liebhaber sahen dass ihre Tauben ganz plötzlich viel weniger gute Leistungen erbrachten.
Bei einer Untersuchung dieser Tauben war meistens nicht viel Abweichendes feststellbar, nur die Kondition war zurück gefallen und die Kehle war vielleicht etwas zu rot. Auffallend war aber dass die Tauben oft nur kaum oder keinen Schleim in ihre Kehle hatten.
Da es in den letzten Wochen bei den jungen Tauben auch wieder viel Herpes gibt, wobei im Schnabel oft die typischen gelbe Beschläge auftreten die leider zu oft fälschlicherweise zugeschrieben werden am Gelb, ist dieser Verdacht gerechtfertigt dass diese Tauben von diesem Virus befallen sind.
Die Witwer scheinen während 2 bis 3 Wochen lang völlig aus Form zu sein, sie trainieren weniger, aber auch das gibt sich schnell wieder. Jedoch um eine Hochleistung bringen zu können mangelt es ihnen an alles. Diese Tauben können verloren gehen oder kommen stark abgeflogen heim, ganz im Gegensatz zu die Tauben die eine milde Luftwege-Infektion haben mit nur eine mässige Schleimformung. Diese Tauben kommen kaum abgeflogen heim, aber oft in einer Gruppe mit einer Verspätung von einer Viertelstunde bis einer halben Stunde nach den Preisen und zeigen kaum Symptome von Ermüdung.
Dagegen sind Herpes-Tauben gerade sehr ermüdet und abgeflogen und brauchen auch viel mehr Zeit um sich erholen zu können.
Wenn diese Diagnose festgestellt wird dann sollten die Liebhaber so klug sein und ihre Tauben auch Ruhe zu gönnen, denn es stehen für Tauben keine Medikamente gegen eine Herpes-Infektion zur Verfügung. Wir können diese Tauben nur unterstützen mit Vitamine und mit Mittel die den Widerstand der Tauben unterstützung geben.
Gegebenenfalls können wir auch eine Kur geben um zu vermeiden dass auch sekundäre Infektionen die Tauben auch noch befallen können.

Zum Abschluss möchte ich Ihre Aufmerksamkeit lenken auf was ich als das “Jungtauben-Syndrom” bezeichnen möchte.
Das sind junge Tiere die eine schlechte sitzhaltung haben und auch unter Durchfall leiden. Wenn sie keinen Durchfall haben, doch sitzen nur aufgebauscht herum und trainieren nicht. Ihre Kehlen sind anfangs nur etwas rot, aber dann nach einer (oder zwei) Woche(n) können bei einem Jungtier plötzlich die obengenannten weisse oder gelben Beschläge auftreten. Diese Tauben können auch Atembeschwerden zeigen und sterben dann oft innerhalb von 24 bis 48 Stunden an diese Krankheit.
Wie schon gesagt: oft meint man fälschlich dass man es mit dem Gelb zu tun hat, aber es sind die Symptome vom Herpesvirus.
Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Jungtiersyndrom um latente Infektionen mit dem Circovirus wodurch auch andere Infektionen und Viren en (Adeno-, Herpes- und/oder Paramyxovirus) Gelegeheit bekommen um zu zu schlagen, manchmal auch in einer Mischform wodurch nicht klar und deutlich aus zu machen ist welche dieser Krankheiten die Oberhand hat.

Präventives medikamentös eingreifen hat leider nicht vier Erfolg.
Wir sollten aber zu jeder Zeit dafür sorgen dass der Widerstand dieser Tauben so hoch wie möglich gehalten wird.
Ich bin fest davon überzeugt dass Jungtiere die schon längere Zeit unser Bony-SGR verabreicht bekommen weniger Gefahr laufen um von diesem Syndrom angegriffen zu werden.
Wenn eine ernste Herpes-Infektion bei die frühen Jungtiere ausbricht dann sollte man so klug sein um die Tiere diese Krankheit überstehen zu lassen und sie erst bei den Nachspielen zum Einsatz bringen, sonst riskiert man ernsthaft viele dieser Jungtiere zu verspielen.

Zusammengefasst: unsere junge Tiere können durch viele Infektionen befallen werden. Gerade die jungen Tauben sind sehr anfällig wenn die Jungtier-Flüge anfangen. Sobald auch der Stressfaktor des Einkorbens hinzu kommt nimmt der Infektionsdruck zu und können die Jungtiere Symptome zeigen. Es ist also Sache aufmerksam zu bleiben und stets dafür zu sorgen dass der Widerstand der Jungtiere optimal bleibt.
Durch Bony-SGR und Bony-Sambucca bei Ausbrüche im Trinkwasser zu kombinieren, gleichzeitig mit Bony-Jodi über dem Futter, kann man das absterben der Jungtiere die ernsthaft mit dieses Problem zu tun haben erfolgreich beschränken.

Viel Erfolg !